Eine Reise in den Caprivi-Streifen
in Namibia vom 10. August bis 3. September 2016
Wir
hatten mal wieder Sehnsucht nach dem Busch, bei uns war es kalt und ungemütlich
und Dagmar hatte schon Elefanten-Entzug. Da wir den Caprivi-Streifen
oder die Kavango Region, wie es heutzutage politisch
korrekt heißt, im Norden Namibias noch nicht kannten und sich um diese Zeit
dort über 50 000 Elefanten aufhalten sollten, haben wir uns auf den langen
Weg gemacht. Und es war wirklich ein langer Weg. Nach vier Tagen Fahrt
geradeaus Richtung Norden waren wir endlich am Kavango,
dem Grenzfluss zu Angola, angekommen. Dort brauchten wir erstmal eine Pause und
haben uns in Rundu einen Tag ausgeruht. Der Kavango, der ja das Okavango-Delta speist, war gut gefüllt
und nachdem wir tagelang nur durch vertrocknetes Land gefahren sind, kam es
einem hier wie in einem tropischen Paradies vor.
Nun
ging es aber Richtung Osten bis zu unserem ersten Camp, dem Camp Chobe.
Das
Camp liegt direkt am Chobe-Fluss gegenüber dem Chobe-Nationalpark. Es ist ein Zeltcamp
und selbst das Haupthaus besteht aus einem großen Zelt.
Die
Zelte stehen auf Stelzen und man schaut direkt auf den Fluss, die
Überflutungsebenen und den Chobe Nationalpark.
Im
ganzen südlichen Afrika herrscht große Trockenheit und da die Nationalparks
hier keine Zäune haben, kommen alle Tiere zu den Flussgebieten. Unser Zelt
liegt zwar nicht in einem Nationalpark, aber das wissen die Elefanten nicht,
die direkt vor unser Zelt kommen.
Plötzlich
überquert die Herde den Fluss und möchte im angrenzenden Campingplatz weiter
grasen. Das verursacht große Aufregung unter den Angestellten und mit
Peitschenknallen wird die Herde zum weiterziehen animiert.
Das
Camp bietet auch Bootsfahrten auf dem Chobe an, eines
der beliebtesten Aktivitäten in dieser Gegend.
Das
machen wir natürlich auch mit, aber da wir uns nicht im Nationalpark befinden
und die Gegend von Bauern besiedelt ist, sehen wir zunächst nur jede Menge
Kühe.
Dann
knipst man aus Verzweiflung auch schon mal einen hübschen Vogel, so wie diesen
Malachiteisfischer.
Später
begegnen uns noch einige Zebras, die in großer Eile den Fluss durchqueren.
Weiter
flussabwärts lässt sich eine kleine Elefantenherde sehen,
Die
wir ganz gemütlich beobachten, wie sie ihren Durst stillen.
Langsam
sinkt die Sonne und taucht das Flussufer und die knorrigen uralten Baobabs in
ein wunderbares Licht.
Auf
dem Rückweg begegnen uns noch viele Zebras.
Große
Herden befinden sich auf den Überflutungsebenen. Sie sind alle von Botswana
herübergekommen in einer gewaltigen Zebramigration.
Am
nächsten Morgen gehen wir selber auf eine Erkundungsfahrt. Da hier jedoch
Landwirtschaft betrieben wird, sehen wir hier nur viele Kühe und klägliche
Versuche der Bauern, ihre Felder durch Zäune mit Blechdosen vor den Elefanten
zu schützen, allerdings mit geringem Erfolg.
Nun
haben wir langsam die Schnauze voll von Kuh-Safaris und beschließen, in den
gegenüberliegenden Chobe-Nationalpark in Botswana zu
fahren, was wir dann auch drei Tage machen. Das ist kein Problem, denn der
Grenzübergang und der Eingang zum Park sind nur zwei Kilometer entfernt.
Allerdings muss man jedes Mal Grenzgebühren, Straßenbenutzungsgebühren, Versicherungen
usw. bezahlen, was richtig teuer wird, aber was soll‘s, man ist ja nicht 3000km gefahren, nur
um sich Kühe anzusehen. Und es hat sich gelohnt, schon bald entdecken wir eine
Löwin.
Bald
darauf entdecken wir 3 weitere Löwen.
Insgesamt
sehen wir an diesem Vormittag 11 Löwen, aber da es schon etwas später geworden
ist, hatten sich die meisten schon schlafen gelegt. So wie dieses Nilpferd, was
direkt am Wegesrand friedlich vor sich hinschlummert.
Hier
gibt es überall Elefanten.
Die
Paviane halten sich gerne in der Nähe von Elefanten auf und das hat einen
Grund.
Sie
durchwühlen die Hinterlassenschaft der Elefanten und finden darin essbare
Dinge. Ich konnte leider nicht herausfinden, was es für Leckerbissen waren.
Aus
allen angrenzenden Ländern strömen die Elefanten auf die weiten und fruchtbaren
Überflutungsflächen des Chobe.
Man
braucht nur irgendwo stehen zu bleiben und schon bald ist man umringt von
Dickhäutern.
Sie
sind hier sehr friedlich und entspannt, selbst wenn sie Junge dabeihaben.
Es
ist immer lustig anzusehen, wie die Kleinen Spaß daran haben, sich im Matsch zu
vergnügen.
Auch
hier sieht man viele Boote, denn Tiersichtungen sind
garantiert.
Auch
Vogelliebhaber kommen auf ihre Kosten, es gibt hier über 300 Arten, unter
anderem diesen Graufischer, der in der Roten Liste der gefährdeten Arten
geführt ist.
Nach
5 Nächten geht es weiter zu unserer nächsten Unterkunft, der Nkasa Lupala Lodge. Unterwegs
kommen wir an vielen kleinen Dörfern vorbei. Hier leben die Leute noch auf
traditionelle Weise in strohgedeckten Hütten ohne Strom und Wasser. Es sieht
aber nicht elendig aus, die Dörfer sind blitzsauber und nirgends liegt Müll
herum. Sie leben von der Viehzucht und der Ernte von langen Gräsern, die sie
als Material für Reetdächer verkaufen. Die Gräser werden ordentlich gebündelt
und gestapelt, um dann von Aufkäufern abgeholt zu werden. So haben sie immer
ein geregeltes Einkommen.
Die Nkasa Lupala Lodge liegt direkt
am Mamili Nationalpark. Dieser Park liegt sehr
abgelegen und ist kaum bekannt. Es gibt keine Ausschilderung und man muss sich
über verwirrende Tiefsandwege und abenteuerliche Brücken dorthin quälen. Die
Lodge ist aber eine angenehme Überraschung. Sie besteht aus wunderschönen
Zelten mitten im Busch.
Es
gibt keine Zäune zum Park und die Tiere können sich frei bewegen. Darum muss
man auch nach dem Abendessen von einem Ranger zum Zelt geführt werden, denn
nachts kommen die Löwen, um aus dem Pool zu trinken. Der Besitzer, ein
Italiener, der mit einem Baugeschäft in Nigeria ein Vermögen gemacht hatte,
erzählte uns, dass kürzlich das Frühstück verschoben werden musste, da sich auf
dem Deck ein Leopard befand und unten 2 Löwen darauf warteten, dass der Leopard
herunterkommt. Der Leopard wiederum wartete darauf, dass die Löwen
verschwinden. So musste das Frühstück warten, bis die Kontrahenten ihr
Stand-off beendet hatten.
Das ganze Haupthaus steht auf Stelzen. Abends sitzen die maximal
18 Gäste an einem langen Tisch und es ergeben sich anregende Gespräche.
Anschließend setzt man sich rund ums Lagerfeuer, von dem man einen weiten Blick
über die Savanne hat und lauscht den Geräuschen der Natur.
Die
Lodge bietet Bootsfahrten auf dem Linyanti an, was
wir auch gemacht haben. Nach einer dreistündigen Fahrt durch die Linyanti-Sümpfe, die jetzt aber trocken waren, kamen wir am
Fluss an in einer wunderschönen Landschaft.
Der Linyanti hatte wenig Wasser, war aber voll mit Nilpferden.
Da es
hier sehr einsam ist und die Tiere keine Menschen gewohnt sind, flohen sie in
Panik bei jeder Annäherung.
Hier
gab es sehr viele Elefanten, die von Botswana aus dem Savuti-Gebiet
kamen. Es war ein ständiges Kommen und Gehen.
Viele
Elefanten haben auch den Fluss überquert. Hier war es so schön, dass wir
beschlossen, am nächsten Tag selber dorthin zu fahren.
Ich
hatte extra eine detaillierte Landkarte gekauft und ich hatte die
Spezialsoftware Tracks4Africa auf dem Navi, es konnte also nichts schiefgehen,
so dachten wir. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass die
verwirrenden unzähligen Sandpisten nichts mit den Strichen auf der Landkarte
oder dem Navi zu tun hatten. Beides war völlig nutzlos, denn das Wegesystem
verändert sich nach jeder Überflutung komplett. Bald irrten wir völlig
orientierungslos umher, immer in der Sorge, im feinen Sand steckenzubleiben. Zu
sehen gab es auch nicht viel, denn das Gras war viel zu hoch.
Nur
ein paar Elefanten ragten über das Gras hinaus. Den Fluss haben wir auch nicht
gefunden, daher beschlossen wir, zur Lodge zurück zu fahren. Das war leichter
gesagt als getan, denn wir fuhren ständig im Kreis. Ich habe dann beschlossen,
nach Kompass irgendwie Richtung Norden zu fahren, was dann auch geklappt hat.
In
der Lodge habe ich den Besitzer gefragt, wo denn die Bootanlegestelle sei. Er
meinte, ohne GPS Koordinaten würde ich es nicht finden. Er gab mir diese und
einige weitere Koordinaten, die ich nacheinander abfahren müsste, ich sollte
aber darauf achten, dass das Navi auf das richtige Format geschaltet sei, sonst
wären wir verloren. Ich habe alles sorgfältig gecheckt und los ging es. Tatsächlich haben wir so die Stelle gefunden.
Es tummelten sich wieder viele Elefanten.
Hier
verbrachten wir den ganzen Tag, wir hatten genügend zu essen und trinken dabei.
Niemand sonst hat uns hier gestört, wir sind an diesem und den nächsten Tagen
keinem anderen Menschen begegnet. Wir hatten einen ganzen Nationalpark tagelang
für uns allein, ein tolles Gefühl.
Auf
dem Rückweg zur Lodge habe ich gedacht, ich könnte einfach die Koordinaten der
Lodge eingeben und das Navi würde uns führen. Das hat es auch, aber auf
sonderbare Weise. Wir sollten durch den Fluss fahren, dann 351km durch Botswana
und nach 9,5 Stunden wären wir am Ziel. Jetzt war mir auch klar, warum die GPS
Zwischenpunkte so wichtig waren.
Zurück
in der Lodge haben die Gäste uns gefragt, wie es denn war, denn einige hatten
Interesse daran, mal eben schnell da runter zu fahren. Als ich ihnen
berichtete, dass man nur nach GPS-Punkten fahren kann, unbedingt
Tiefsand-Erfahrung und 2,5 Stunden pro Strecke braucht, haben alle den Mut
verloren und von ihrem Ansinnen Abstand genommen. Die meisten Gäste haben sich
sowieso nicht getraut, denn sie waren froh, dass sie die Strecke zur Lodge
überhaupt geschafft haben. So hatten wir den Park weiterhin für uns allein und
konnten die Elefanten beobachten, die viel Spaß am Fluss hatten.
Die
Lodge war absolut super. Durch die Abgeschiedenheit gab es natürlich keinen
Strom, aber durch moderne Solartechnik hat man den auch nicht vermisst. Das
Essen war vom Feinsten und es war eine tolle Atmosphäre. Leider geht alles mal
zu Ende und wir müssen nach 5 Tagen weiter. Allerdings hat sich unsere Abreise
etwas verzögert, weil eine Elefantenherde mit Babys im Camp war. Dann trinkt
man halt noch einen Kaffee und wartet.
Auf
unserem Weg zum nächsten Camp kamen wir durch das Mudumu
Game Reserve, welches dicht bewaldet ist. Plötzlich sehen wir ein paar
Elefanten zwischen den Bäumen, die auf die Straße zukommen. Wir hielten schnell
an, um sie passieren zulassen. Dann haben wir nicht schlecht gestaunt, denn die
paar Elefanten entpuppten sich als die größte Elefantenherde, die wir je
gesehen haben. Völlig lautlos überquerten sie die Straße und verschwanden
genauso schnell im Wald wie sie gekommen waren. In großer Eile strebten sie dem
Kwando-Fluss zu. Von dieser Begegnung gibt es hier
ein Video, schaut es euch doch mal an.
Unsere
nächste Unterkunft lag direkt am Okavango. Wir hatten für drei Nächte im
Ngepi-Camp ein Baumhaus gebucht. Das hörte sich nicht schlecht an und wir haben
eine ähnliche Qualität wie bei den vorangegangenen Camps erwartet. Was wir
jedoch bekamen war der reinste Albtraum. Über eine gefährliche Leiter kam man
zu einem Bretterverschlag mit einem Strohdach. An der Rezeption sagte man uns,
dass der Schlüssel unter der Fußmatte liegt. Es war aber keine Fußmatte und
somit auch kein Schlüssel da, was aber kein Problem war, denn es gab auch keine
Tür. Das „Zimmer“ hatte nur drei Bambuswände und war nach vorne offen. Das Klo
war an der Seite und man konnte vom Fluss aus sehen,
wer grade auf dem Thron sitzt.
Es
hat nichts funktioniert, keine Klospülung, keine Dusche und aus dem Wasserhahn
kam nur ein mickriges Rinnsal. Dagmar hat gleich kundgetan, dass sie hier nicht
bleiben werde und fing an zu heulen. Ich musste auch zugeben, dass ich hier
keine drei Nächte bleiben möchte, denn alle Insekten gingen hier fröhlich ein
und aus. Es gab zwar ein Moskitonetz, aber das war seit der Eröffnung nicht
gewaschen und voller Löcher, also völlig nutzlos. Also was tun? Zum Glück gab
es im Haupthaus WiFi, so dass man recherchieren konnte, ob es noch andere
Unterkünfte in der Gegend gab. Und tatsächlich gab es ein paar Kilometer weiter
eine Lodge. Ich habe dort gleich angerufen und gefragt, ob für morgen und
übermorgen noch ein Zimmer frei wäre. Der Manager bedauerte, dass für morgen
leider nichts frei sei, aber für übermorgen hätte er ein Zimmer. „Ach“ sagte
ich, „das ist ja schade, wir sind hier nämlich im Ngepi Camp und hier ist es
Scheiße und meine Frau ist nur am Heulen.“ Daraufhin bekam er wohl Mitleid und
sagte, wir sollten morgen mal vorbeikommen, wir würden dann schon eine
Möglichkeit finden, eventuell könne er ein Reiseleiterzimmer freimachen. Da
waren wir schon sehr erleichtert.
Zum
Abendessen musste man sich an einem Buffet anstellen und bekam lieblos eine
undefinierbare Pampe auf den Teller geknallt, wofür auch noch ein völlig
überzogener Preis verlangt wurde. Um 10 Uhr wurde in den Baumhäusern das Licht
ausgeschaltet und wir saßen im Dunkeln. Als alter Camper hat man zwar immer
eine Stirnlampe dabei, aber es war trotzdem gefährlich, weil es keine
Balustrade um das Baumhaus gab und bei einem Fehltritt wäre man ein paar Meter
tief gefallen. Nachts krabbelten unzählige Käfer in Ohren und Nase, es war
Dschungelcamp pur und Dagmar hat die ganze Nacht kein Auge zugetan.
Nach
einem sehr schlechten Frühstück, welches aus einem Sandwich mit Ei und
kostenpflichtigem Kaffee bestand, sind wir erwartungsfroh zu der Mahangu Safari Lodge gefahren. Die Lodge war traumhaft
schön und der Manager empfing uns freundlich. Er zeigte uns das
Reiseleiterquartier, welches nur Gemeinschaftsduschen und -Klos hatte, aber für
eine Nacht war das OK. Wir sind gleich zum Ngepi Camp zurückgefahren und haben
ausgecheckt. Nun hatten wir ja für drei Nächte gebucht und ich hatte die Hälfte
schon angezahlt, das Geld war jetzt futsch, aber das war egal. Wir sind dann
kurz in das Manhango Game Reserve gefahren und am
frühen Nachmittag zu unserer neuen Lodge zurückgekehrt.
Der
Manager empfing uns mit einer guten Nachricht. Es gab eine Stornierung und wir
konnten jetzt ein Bungalow für beide Nächte bekommen. Er führte uns zu dem
blitzsauberen und komfortablen Häuschen mit einem kleinen privaten Pavillon
direkt am Fluss.
Wir
waren glücklich und genossen die Aussicht auf den gegenüberliegenden Bwabwata Nationalpark, aus dem ständig Elefanten und Büffel
zum Trinken an den Fluss kamen.
Während
wir da so saßen, den kostenlosen Kaffee genossen und ganz hin und weg waren,
kam der Manager nochmal. Er hatte gesehen, dass wir eine südafrikanische
Autonummer hatten und fragte, ob wir in Südafrika wohnen. Wir bestätigten das
und er sagte, dass wir dann 30% Rabatt bekämen. Das wurde ja immer besser, denn
nun war die Lodge sogar billiger als das Ngepi Camp und das Abendessen war auch
noch im Preis mit drin. Manchmal wendet sich eben alles zum Guten.
Auch
hier waren Bootsfahrten auf dem Okavango sehr populär und die Lodge hatte eine
ganze Flotte Boote unterschiedlicher Größe. Viele kleine Gruppen sind hier zum
Angeln rausgefahren, denn der Fluss ist berühmt für den Tigerfisch.
Wir
überlegten grade, ob wir nicht auch eine Bootstour machen sollten, da kam der
Manager nochmal. Er hätte ja ganz vergessen, dass wir mehr als eine Nacht hier
sind, darum möchte er uns zu einer Frühstücks-Bootstour einladen. Wir konnten
das alles kaum glauben und freuten uns riesig. Das sternewürdige Abendessen
wurde sehr stilvoll auf der Terrasse über dem Fluss serviert.
Am
nächsten Morgen ging es um 8 Uhr auf ein großes Boot. Hier war schon ein Buffet
mit den allerfeinsten Köstlichkeiten aufgebaut und zusätzlich konnte man sich
Speck und Eier in allen Variationen zubereiten lassen, denn es war eine
vollständige Küche vorhanden.
Nach
dem Ablegen hatte man 1,5 Stunden Zeit, um ganz geruhsam das tolle Frühstück
und die herrliche Flusslandschaft zu genießen.
Man
glitt vorbei an badenden Elefanten, Büffeln, vielen Nilpferden und sich
sonnenden Krokodilen.
Sowas
hatten wir auch noch nicht erlebt. Den Rest des Tages verbrachten wir im
nahegelegenen Mahango Game Park. Es gibt sehr wenig
Wege in diesem Park, da der größte Teil Sumpfgebiet ist und man fährt
hauptsächlich am Okavango entlang. Durch den dichten Baumbewuchs gibt es hier
nicht sehr viel zu sehen, darum freut man sich z.B. auch über eine
Straußenfamilie.
Am Flussufer
befinden sich riesige Exemplare der knorrigen Baobabs.
Etwas
landeinwärts gibt es ein Wasserloch. Dort treffen wir auf eine seltene
Rappenantilope.
Aber
beherrscht wird das Wasserloch von Elefanten.
Die
Tiere sind hier kaum Menschen gewohnt und reagieren sehr misstrauisch. Dieser
hat uns schon gerochen und wir entfernen uns schnell aus der Windrichtung.
Danach
sind sie schnell wieder entspannt und gehen ihren üblichen Tätigkeiten nach.
Es
gibt viele Zebras im Park, die allerdings sehr scheu sind und bei jeder
Annäherung sofort fliehen. Sie gehen auch nur an das Wasserloch, wenn sonst
niemand da ist. Selbst den Straußen lassen sie den
Vortritt.
Da
der Okavango um diese Zeit viel Wasser führt, sind die Flussauen üppig grün,
ein schöner Kontrast zu einem sonst trockenen Landstrich.
Am
Nachmittag genossen wir unseren privaten Pavillon, da kam der Manager schon
wieder an und fragte, wie uns denn das Frühstücksboot gefallen hat. Wir
äußerten uns natürlich begeistert, wonach er fragte, ob wir es nicht noch mal
machen wollten, er würde uns einladen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen
und genossen am nächsten Morgen wieder eine schöne Bootsfahrt. Leider mussten
wir danach abreisen und wir verließen die Kavango
Region in ein ansonsten staubtrockenes Namibia. Seit Jahren hatte es nicht
ordentlich geregnet und die Landschaft zeigte sich grau in grau.
Nach
einer Zwischenübernachtung auf einer Farm nahe Grootfontein,
wo wir die einzigen Gäste waren, kamen wir in dem privaten Wildschutzpark Erindi an, einem riesigen Gebiet zwischen Otjiwarongo und Okahandja. Es
haben sich ehemalige Jagdfarmen zusammengetan und es gibt hier eine Luxuslodge, ein Campingplatz und Selbstversorgerhäuschen,
wovon wir eins gebucht hatten. Die Häuser liegen sehr schön im Halbkreis um ein
Wasserloch.
Es
ist alles noch sehr neu, die Häuser sind sehr geräumig und bestehen aus zwei
Schlafzimmern, einem Wohnzimmer, einer hervorragend ausgestatteten Küche und
einem großzügigen Bad. Wir hatten Glück, denn wir hatten die Hütte mit dem
besten Blick aufs Wasserloch, so dass man sich nicht von der Terrasse
fortbewegen brauchte.
Für
alle anderen gab es aber sehr schöne Beobachtungsplätze.
Am
Wasserloch war immer etwas los, denn der restliche Park war knochentrocken.
Durch
die Trockenheit war es sehr staubig und manchmal konnte man die Tiere, wie hier
diese Gnus, nur als Silhouetten wahrnehmen.
Es
war ein Kommen und Gehen, selbst in der Nacht, was wir mit einem Glas Wein in
der Hand beobachteten, denn das Wasserloch war nachts beleuchtet.
Obwohl
man die eigene Terrasse nicht verlassen brauchte, sind wir trotzdem
herumgefahren. Das hat sich aber nicht gelohnt, denn Tiere hat man kaum
gesehen, sie sind beim kleinsten Geräusch geflohen, was vielleicht daran lag,
dass es früher Jagdfarmen waren. Außerdem war alles vertrocknet und daher ist
diese Gegend eigentlich nicht zur Tierhaltung geeignet.
Die
Landschaft bot einen traurigen Anblick. Fast alle Bäume waren von den Elefanten
zerstört und im wahrsten Wortsinn auf den Kopf gestellt.
Nach
drei Nächten war es dann auch genug, obwohl die Hütten am Wasserloch sehr schön
waren, aber das Leid der Tiere war einfach deprimierend.
Der
Park liegt etwas abgelegen und wir bezwingen die letzte Sandpiste.
Am
Ende kann dann endlich der Luftdruck wieder normalisiert werden, bevor es auf
das 2000 km lange Teerband geht.
Die
Landschaft blieb öde und trocken und darum freuten wir uns sehr, als nach zwei
Tagen endlich die Tafelberge der Westküste auftauchten.
Jetzt
waren es nur noch ein paar hundert Kilometer, bis uns die ersten leuchtend
gelben Rapsfelder grüßten und die ersten Weinberge auftauchten. Da wurde uns
mal wieder bewusst, dass wir im Paradies leben.
Das
Fazit der Reise: Der Caprivi-Streifen ist sehr weit
weg, es war gut, dass wir uns viel Zeit genommen haben, der Elefantenhunger ist
gestillt, August und September ist dafür die richtige Zeit, allerdings würden
wir die Gegend eher Reisenden empfehlen, die sonst schon viel vom südlichen
Afrika gesehen haben, denn Parks wie der Chobe NP in
Botswana oder der Krüger NP in Südafrika bieten dem Reisenden mit wenig Zeit
einfach mehr.