Die große Runde durch Südafrika
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18 Minuten
Es war mal wieder Zeit für eine große Reise, nachdem uns erst Corona
und danach gesundheitliche Probleme etwas daran gehindert hatten. Außerdem
hatte der Winter früh angefangen, uns ging der Regen aufs Gemüt und wir sehnten
uns nach ein wenig Wärme. Aber zum Glück gibt es hier ja unterschiedliche
Klimazonen, also haben wir uns in Richtung Nordost aufgemacht. Wir sind jetzt
schon 15 Jahre in diesem Land und es gibt immer noch was Neues zu entdecken.
Der Schwerpunkt sollte der Krüger Nationalpark sein, dort waren wir ja schon
öfter, aber es ist jedes Mal anders und wir wollten diesmal 3 Wochen im Park
verbringen. Normalerweise brauchen wir vier Tage bis zum Park, aber diesmal
haben wir auf dem Weg dorthin den kleinen Ort Dullstrom
und nach dem Krüger den Mapungubwe Nationalpark und
das Madikwe Wildreservat besucht.
Dullstrom ist ein Paradies
für Angler und liegt zwischen Johannesburg und dem Krüger Nationalpark auf
2000m Höhe. Die Landschaft erinnert an das Schottische Hochland und es gibt
viele Fischteiche.
Es ist ein hübscher kleiner Ort mit vielen Kunstgeschäften und
Restaurants, wo sich alles um die Forelle dreht. Wir haben im ehrwürdigen Wakersons Hotel
im schottischen Stil gewohnt.
Die Fischteiche sind auch hier allgegenwärtig und unsere Hütte lag
auch an einem solchen.
Und hatte natürlich die entsprechende Aussicht.
Die Küche war zum Glück nicht schottisch, sondern eher Französisch und
nach einem sechsgängigen Menü haben wir es uns bei einem prasselnden Kaminfeuer
in bequemen Ohrensesseln gemütlich gemacht, denn hier wurde es nachts sehr
kalt.
Gut versorgt mit frisch geräuchertem Forellenfilet sind wir dann in
den Krüger weitergezogen. Hier ist man ja meist Selbstversorger und die Hütten
sind nicht grade luxuriös.
Die Küche mit einem meist nicht funktionierendem 2-Platten Herd ist
oft draußen und man muss ständig aufpassen, dass einem die Meerkatzen und die
Paviane nicht das Essen klauen. Aber man ist ja hier, um Tiere zu sehen und die
Wilddichte ist hier im Süden besonders groß, deshalb muss man sich oft die
Straße mit ihnen teilen, zum Beispiel mit Löwen
Oder Hyänen
Giraffen
Und mit Glück auch schon mal mit einem Leoparden.
Der hier hatte wohl ein Ziel.
Dem armen Kerl hatte leider etwas in die Nase gebissen.
Aber man freut sich auch über die kleinen Tiere, wie z. B. über den
Steinbock.
Ganz im Süden gibt es kleine Felshügel, die sogenannten Koppjes, dort leben die Klippspringer ganz in Ruhe.
Es sei denn, ein Adler greift sie an
Dann ist es mit der Ruhe vorbei.
Auf dem Rückweg zum Camp sehen wir ein Auto an der Straße stehen. Ich frage
den Fahrer, was es denn hier zu sehen gibt. Er sagte, dass dort Wildhunde
liegen, die ich aber nicht sehen konnte. Ich fragte nochmal nach und er sagte:
„Links neben dem Baum auf dem abgebrannten Unterholz“. Da habe ich sie dann
auch gesehen.
Da wären wir glatt dran vorbeigefahren. Ich fragte den Fahrer, wie er
die denn gesehen hätte und er erklärte, dass ein dritter Wildhund die Straße
heruntergelaufen ist und die beiden nun darauf warten, dass er zurückkommt und
das tue er auch. Bald kam der Dritte zurück und wie Phönix aus der Asche
erhoben sich die beiden anderen und alle verschwanden im Unterholz. Es war eine
tolle Begegnung, denn Wildhunde sind extrem selten.
Sehr selten sind auch die Nashörner geworden. Wir haben im gesamten
Park nur eines gesehen und dem hatte man schon das Horn abgesägt. Leider wegen
der Wilderei eine notwendige Maßnahme. Aber es gibt Hoffnung, die Wilderei ist
stark zurückgegangen, denn die Parkverwaltung hat kräftig aufgerüstet. Wichtige
Kreuzungen werden mit Kameras mit Nummernschilderkennung überwacht und in
Echtzeit mit dem zentralen Kfz-Register abgeglichen. Da die Wilderer meist mit
gestohlenen Fahrzeugen unterwegs sind, gibt es im Kontrollraum Alarm und man
kann sofort Maßnahmen einleiten. Wir haben auch mehrfach Patrouillen mit Hunden
gesehen. Die Hunde sind mit einem GPS-Sender ausgestattet und sie sind darauf
dressiert, die Wilderer aufzuspüren, aber sie nicht zu stellen. Anhand der
GPS-Daten können die Wilderer dann einkassiert werden.
Im südlichen Teil hat es Anfang des Jahres schlimme Überflutungen
gegeben, die vieles zerstört haben. Die Straße von Skukuza
nach Lower Sabie war an drei Stellen weggerissen.
Aber jetzt in der Trockenzeit konnte man durch den Fluss fahren und so die
Stellen umgehen.
Aber durch die Regenfälle waren die Wasserlöcher noch gut gefüllt,
sehr zur Freude der Flusspferde, die sich mit Vergnügen ins Wasser stürzen.
Manche schreien ihre Kinder an
Dabei spielen sie doch lieber miteinander
Manchmal etwas übermütig
Dabei war doch alles nur Spaß
Der Reiher nutzt die Flusspferde
Und surft auf ihnen.
Auch der Abdim’s Storch fühlt sich wohl.
Denn er nistet auf dem abgestorbenen Baum.
Die Wasserschildkröten halten einen Dialog mit dem Jacana-Küken.
Wir erhaschen kurz den Blick eines Gepards
Bevor er müde wird, sich hinlegt und somit im hohen Gras unsichtbar
wird.
Immer wieder begegnen uns Löwen. Sei es an einem Riss
Als Paar
Oder auch allein.
Das Camp Lower Sabie liegt sehr schön am
Fluss.
Die Flusspferde genießen noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor es
raus zum Grasen geht.
Viele Tiere gehen jetzt schlafen, aber nicht die Elefanten, denn die
müssen 20 Stunden am Tag fressen.
Am nächsten Morgen, die Sonne steht noch sehr tief, sehen wir im
Gegenlicht eine Bewegung in einem Baum. Man kann wegen der grellen Sonne nichts
erkennen, aber uns fallen die Hyänen auf, die unter dem Baum herumlungern.
Also halte ich die Kamera einfach auf den Baum, drücke ab und sehe
später, dass ein Leopard eine Impala den Baum hochschleppt und es dort
befestigt.
Die Hyänen warten darauf, dass etwas herunterfällt. Aber nun ist die
Impala sicher und der Leopard steigt hinunter, verschwindet im Busch um später
zum Speisen zurückzukommen.
Wir treffen im Morgenlicht noch ein paar Paviane
Und eine Gruppe Wasserböcke, die sehen immer frisch frisiert aus.
Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch sehen wir ein kleines Kerlchen
herumtapsen.
Es ist eine frisch geborene Hyäne, die grade die Welt entdeckt, dabei
aber noch etwas unbeholfen ist.
Solche Abenteuer machen müde, darum legt er sich lieber zur Mama.
Am Wasserloch ist nichts los, aber es fällt uns jemand auf, der in
eine Richtung starrt. Wie wir im Nachhinein erfahren, war dort ein Leopard am
Trinken. Es wird uns wieder klar, wie gut die Tiere getarnt sind, denn wir
sehen ihn erst, als er bei uns vorbeiläuft,
Uns aber nicht beachtet.
Wir sehen sehr viele Giraffen, es sind hunderte. Wir hatten ja mal
gehört, dass Giraffen gefährdet sind, aber das ist ein Missverständnis. In
Kenia hat man die Giraffenarten nochmal unterteilt und eine kleine Unterart ist
die Rothschild-Giraffe und nur die ist gefährdet, was aber daran liegt, dass
die Population so klein ist.
Nun ist mal wieder Zeit für ein paar Löwen.
Am Abend werden die jungen Elefanten munter
Sie plantschen jetzt nach Herzenslust.
Während die Flusspferde ihren üblichen Streit austragen.
Die Kudus knabbern noch ein paar Blätter
Und die Giraffe dreht auch noch eine Runde.
Im Park steht man sehr früh auf und gönnt sich nur ein Minifrühstück.
Darum sind die Picknickplätze sehr beliebt, man kann sich auf vielen Plätzen
einen sogenannten Skottelbraai mieten, das ist eine
Art gasbetriebene Bratpfanne, in der Eier und Speck zubereitet werden.
Der Tshokwane Picknickplatz ist besonders
beliebt, denn hier kann man fertige Gerichte kaufen.
Es gibt unter anderem traditionelle Jaffeln,
die haben schon die Voortrekker-Buren hergestellt. Es
besteht aus zwei Scheiben Toastbrot, dazwischen wird eine Füllung gelegt, z.B.
Hackfleisch oder Eier und Speck, das kommt in eine Art gewölbtes rundes
Waffeleisen, die Ränder vom Toastbrot werden abgeschnitten und das Ganze wird
ins Feuer gelegt.
So sieht ein Frühstücks-Jaffel fertig ist.
Das ist saulecker und man kann süchtig danach werden.
Wir kommen jetzt weiter in den Norden und die Landschaft wird langsam
zur Savanne.
Kurz vor dem Camp erhaschen wir noch einen Blick auf einen Leoparden
Und auf einen prächtigen Kampfadler, der sich eine Zebramanguste
geschnappt hat.
Aber natürlich sind auch die kleinen Vögel einen Blick wert wie bei
diesem Wiedehopf.
Auf dem Weg zum nächsten Camp überqueren wir den Olifants-Fluss. Auf der
Brücke darf man aussteigen, das erleichtert der Fotografin die Arbeit.
Hier sieht man viele Fischadler
Aber auch jede Menge Antilopen, denn je weiter man in den Norden
kommt, desto trockener wird es und so ist der Fluss eine wichtige Lebensader.
Das nächste Camp, Olifants, ist eines unserer Lieblingsorte. Man
schaut von der Hütte direkt ins Flusstal.
Man kann den Elefanten zuschauen
Und beim Frühstück den Sonnenaufgang genießen.
Am nächsten Morgen fällt uns eine Hyäne auf, die von Schakalen
belagert wird.
Immer mehr Schakale schleichen sich an.
Die Hyäne hat einen Knochen ergattert, wahrscheinlich hat sie ihn
selbst gestohlen und die Schakale wollen sie verwirren.
Aber schließlich schafft sie es doch noch zu entkommen.
Noch weiter im Norden ist dichter Mopanewald. Hier ist die
Tiersichtung schwierig. Wir waren schon einige Stunden unterwegs und Dagmar
meinte, dass es mal wieder Zeit für ein paar Wildhunde wäre. In dem Moment
erschien aus dem Wald ein Rudel Wildhunde.
Diese Hunde sind ständig in Bewegung.
Sie spielten noch kurz vor unserem Auto
Bis sie wieder so schnell wie sie kamen im hohen Gras verschwanden.
Ein paar Minuten früher oder später hätten wir sie nicht mehr gesehen.
Kurz vor unserem nächsten Camp schaut dieser Bursche aus dem
Mopanewald:
Er tritt aus dem Wald und versperrt uns den Weg.
Wir wundern uns, warum er von vielen Fliegen begleitet wird.
Aber dann sehen wir es, er ist an beiden Ohren verletzt, vielleicht
hat er sich ja mit einem Honigdachs angelegt, der ihn angeknabbert hat.
Das scheint ihn aber nicht zu stören und er schaut sich ganz in Ruhe
die Umgebung an.
Nun wird es aber Zeit um zum Camp zu kommen. Das heißt passenderweise Mopani und liegt sehr schön an einem See.
Hier oben im Park gibt es weniger Raubtiere, dafür durchstreifen große
Herden das Land, so wie diese Elefanten.
Oder große Büffelherden, die aus hunderten von Tieren bestehen. Diese
Herde überquerte die Straße und es dauerte 20 Minuten, bis alle durch waren.
Im Gegensatz zum Süden hat der Nordteil sehr wenig Niederschläge
abbekommen und es herrscht große Trockenheit. Die Flüsse sind ausgetrocknet
aber die Elefanten haben Durst.
Aber sie wissen, dass kurz unter der Oberfläche Wasser vorhanden ist,
also graben sie danach.
Und anscheinend reicht es, um einen Rüssel voll davon zu nehmen.
An manchen Stellen gibt es noch ein paar Pfützen, diese werden gerne
von den Büffeln benutzt.
Manche Pfützen sind zu schlammigen Tümpeln geworden. Der Büffel ist im
Schlamm stecken geblieben und verendet. In der Mitte leben noch einige Fische,
aber bald ist auch dieser Tümpel ausgetrocknet.
An der äußersten Ecke des Parks befindet sich Crook`s
Corner (Gauner-Ecke) am Zusammenfluss vom Limpopo und Luvhuvhu.
Hier trieben früher Schmuggler, Diebe, Wilderer und Menschenhändler ihr
Unwesen, weil die Flüsse die Grenze zum damaligen Süd-Rhodesien (heute
Simbabwe) und Portugiesisch Ost-Afrika (heute Mozambique) bildeten. Wenn sie
von den Gesetzeshütern in Südafrika verfolgt wurden, sind sie einfach durch den
Fluss zu einem der beiden anderen Länder geflohen, da dort die Strafverfolgung
noch nicht ausgebildet war. Das war vor allem bei Niedrigwasser so wie jetzt
sehr einfach. Die Nilpferde müssen sich in übrig gebliebenen Pools dicht
zusammendrängen.
Selbst für die Wasserschildkröten wird es eng.
Nun wird es aber Zeit für eine Stärkung, bevor es zu unserem nächsten
Ziel, dem Mapungubwe Nationalpark, geht.
Der Mapungubwe Nationalpark liegt am
Dreiländereck Südafrika, Simbabwe und Botswana am Zusammenfluss vom Limpopo und
dem Shashe-Fluss und ist von hohem archäologischem
Wert, da es hier schon zur Eisenzeit Ansiedlungen von hoch entwickelten Völkern
gab. Darum ist der Park auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.
Daher hat man hier ein sehr aufwändiges Museum im mediterranen Baustil
errichtet, welches 2009 den Architekturpreis „World Building of the Year“ erhalten hat.
Wir haben das von außen sehr beeindruckendem Museum besucht und waren
sehr enttäuscht, denn es war von innen total heruntergekommen. Es waren Risse
in den Wänden, die Farbe blätterte überall ab, die Türen waren vergammelt, die
Displays waren herausgerissen, viele Räume waren leer und die Artefakten
Sammlung war auf ein Minimum geschrumpft. Das berühmteste Fundstück, das
Goldene Nashorn, war aber zum Glück noch da.
Es ist eine Schande, wie man ein Welterbe so vernachlässigen kann, ist
aber leider typisch für alle Institutionen, die in staatlicher Hand sind. Ein Nebengebäude
sollte eigentlich der Verwaltung dienen, da es hier aber nicht mehr viel zu
verwalten gab, war es bis oben hin voll Müll gestopft.
Zum Glück waren die Unterkünfte im Park in einem besseren Zustand. Der
Park liegt nicht grade an einem touristischen Trampelpfad und wird sehr selten
von internationalen Touristen besucht, deshalb wollte man wohl einen Anreiz
durch komfortable und großzügige Doppelhütten schaffen.
Das Camp ist nicht umzäunt, wir haben auch rund um die Hütte
Löwenspuren gefunden, und man kann direkt von der Terrasse die Elefanten
beobachten.
Dabei kann es auch passieren, dass man beim Spazierengehen plötzlich
vor so einem Riesen steht.
Mit dem legt man sich besser nicht an, denn sein abgewetzter Stoßzahn
zeugt von vielen Aggressionen.
Landschaftlich besticht der Park durch die gewaltigen Affenbrotbäume,
den Baobabs.
Vor allem im Abendlicht sind sie äußerst beeindruckend.
Die Elefanten reißen gerne die Rinde herunter und fressen sie. Das
scheint den Bäumen nichts auszumachen, denn sie können mehrere tausend Jahre
alt werden.
Nun ging es zu einem weiteren Highlight unserer Reise, dem Madikwe Game Reserve, das liegt in der Nord-West-Provinz an
der Grenze zu Botswana gegenüber von Gabarone. Die
Geschichte dieses Schutzgebietes ist sehr interessant. Viele Volksstämme in
Südafrika haben auch heute noch einen König, obwohl wir ja eine Demokratie
sind. Die heutige Nord-West-Provinz hieß früher Bophutshatswana,
dort lebte die Royal Bafokeng Nation unter der
Regierung von König Molotlegi, dem auch das ganze
Land gehörte. Quer durch dieses Land lief eine geologische Verwerfungslinie.
Entlang dieser Linie kommen die Mineralien näher an die Oberfläche und können
leicht abgebaut werden. So hat man dort Chrome, Gold, Diamanten aber vor allem
die weltgrößten Platinvorkommen gefunden. Der König hat Schürfrechte vergeben
und das Königshaus bekommt bis heute 63 Millionen Dollar jährlich. Das hat den
König steinreich gemacht, er sah aber auch mit Entsetzen, wie der Bergbau das
Land zerstörte, konnte aber gegen die großen Bergbaugesellschaften nichts
ausrichten. Nach Ende der Apartheit 1994 bekam der König mehr Rechte und
erklärte die ganze Gegend entlang der Verwerfungslinie bis zur Grenze Botswanas
zum Schutzgebiet, so ist das fünftgrößte Naturschutzgebiet Südafrikas
entstanden mit einer Größe von 750 Quadratkilometern. Die Farmer wurden
umgesiedelt und mit der „Operation Phoenix“ wurden über 10.000 Tiere von anderen
Parks oder privaten Züchtern aufs Land gebracht. Dann wurden Konzessionen zum
Bau von Lodges vergeben. Heute gibt es im Park 20 Lodges, das klingt viel, ist
aber kein Problem, weil der Park riesig groß ist und manche Lodges haben nie
Gäste, da sie ausschließlich der Geldwäsche dienen. Man tritt sich also nicht
auf die Füße.
Wir hatten uns die Rhulani-Lodge ausgesucht mit angenehmer Atmosphäre und
luxuriösen Unterkünften. So hat jede Hütte einen eigenen kleinen Pool.
Eine Besonderheit der Lodge ist ein Wasserloch mit Bunker, von dort
hat man eine besondere Perspektive auf die Tiere.
Man kann sich zwischendurch ausruhen und wenn man Durst bekommt,
wartet ein gut gefüllter Kühlschrank. Wenn die Elefanten kommen, sieht man
erstmal nur Beine.
Die Wasserspiele kann man hautnah erleben
Und man schaut den Elefanten direkt ins Maul.
Man kann es sich aber auf der großzügigen Terrasse bequem machen
Und die Elefanten von dort beobachten.
Aber wir sind ja hier, um auf Safari zu gehen. Dabei fallen uns die
vielen Nashörner auf.
Aber vor allem erstaunt uns, dass die Hörner noch nicht abgesägt sind.
Nach Auskunft unseres Fahrers ist dies der einzige Park in Südafrika, wo
die Hörner noch nicht abgesägt sind. Sie sind aber mit einem Chip versehen und
es wird gut auf die Tiere aufgepasst. Die meisten der Nashörner stammen von dem
Züchter John Hume, der hatte eine Farm mit 2000 Nashörnern, das sind 15% des
Weltbestands. Er hatte darauf gehofft, dass der Handel mit Nashörnern
legalisiert wird, dann hätte er die Hörner für 60 000$ per Kilogramm
verkaufen können, sie wachsen ja immer wieder nach. Leider ist daraus nichts
geworden. Nun saß er da mit seinen Tieren, die ihn eine Menge Geld kosteten,
denn er brauchte mehr als 100 Leute für die Sicherheit und dazu kam noch die
Trockenheit und er musste zufüttern. Letztendlich hat ihn der Spaß 150
Millionen $ gekostet. Er war zwar ein erfolgreicher Geschäftsmann mit dem
Besitz vieler Hotels und Lodges, auch Rhulani hat ihm
mal gehört, und vielen Firmenbeteiligungen. Er musste alles verkaufen und ist
jetzt pleite. Lange stand die Farm zum Verkauf, keiner wollte sie haben. Zum
Glück hat am 4. September 2023 die NGO African Parks die Farm übernommen und
sie wollen innerhalb von 10 Jahren die Nashörner in ganz Afrika verteilen.
Vielleicht hilft es ja, den Bestand zu erhalten.
Da wir grade von der Trockenheit sprachen, auch dieser Park hat sehr
darunter zu leiden. Es gab einen Stausee, aber aus unbekannten Gründen ist er
ausgelaufen. Darum sucht der Schakal verzweifelt nach etwas Essbarem,
Aber es gibt nur ein paar eingetrocknete Fische.
Was aber besser als nichts ist.
Aber wir haben auch eine besondere Begegnung am frühen Morgen. Zum
ersten Mal in unserem Leben sehen wir eine Braune Hyäne, die ist noch
hässlicher als die Gefleckte Hyäne.
Darauf gibt es einen Morgenkaffee mit Amarula.
Dann begegnen wir noch einem Gepard.
Der sich nicht von uns stören lässt.
Genauso wie das schlechtgelaunte Löwenpaar
Oder den jungen Löwenbrüdern.
Am Abend kommen wir nochmal zum Stausee. Aus einer Quelle tropft nur
noch ein kleines Rinnsal.
Aber es ist die einzige Wasserquelle und auch das Nashorn ist darauf
angewiesen
Aber auch die anderen Tiere, wie diese Zebras.
Wir hoffen, dass die Lage bald besser wird.
Es war ein wunderschöner Aufenthalt auf Rhulani,
was übersetzt „Entspannt“ bedeutet und auch wir waren sehr entspannt, aber nun
wurde es Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Wir waren jetzt vom Wetter
verwöhnt worden, hatten keinen einzigen Regentag, Temperaturen zwischen 25 und
35 Grad und nach einer 8000km langen und über 5 Wochen dauernden Tour haben wir
gehofft, dass bei uns der Frühling eingekehrt ist, wir wurden aber enttäuscht,
denn die Winelands empfingen uns mit schneebedeckten
Bergen, Regen und eisigem Wind. Brrr, die Heimat
hatte uns wieder.
So, geschafft! Vielen Dank an die Leser, die bis hierher durchgehalten
haben, was in Zeiten von TikTok und Co keine
Selbstverständlichkeit ist.
Tschüss, bis zur nächsten Reise!