Um dem Regen und der Kälte am Cap zu entfliehen, haben wir
uns eine Woche in St. Lucia gegönnt. Das liegt am Indischen Ozean kurz vor der
Grenze zu Mozambique. Die gesamte Küstenregion ist Weltnaturerbe der UNESCO.
Das besondere sind die riesigen Feuchtgebiete sowie die Strände mit den
zweithöchsten Dünen der Welt. Im Sommer kommen die gewaltigen
Lederschildkröten, um ihre Eier
im Sand abzulegen. Jetzt im Winter
kommen
die Buckelwale, um sich zu paaren.
Da St. Lucia 2000km von Kapstadt entfernt liegt, sind wir
nach Durban geflogen, wo wir einen Mietwagen genommen
haben.
Es
haben uns angenehme 27 Grad, blauer Himmel und eine tropische Vegetation
erwartet. Ausserdem warteten schon einige Freunde auf
uns, mit denen wir gemeinsam viel unternommen haben. Das sehr persönlich
geführte Bed&Breakfast,
das Maputaland Guesthaus, war unser angenehmes
zuhause für eine Woche. St. Lucia liegt praktisch auf einer Halbinsel, über
eine Brücke fährt man über
die
Lagune in den Ort. Die Lagune ist nur durch einen kleinen Sandstreifen vom Meer
getrennt. In ihr tummeln sich die Flusspferde und die Krokodile. Auf einer
Bootsfahrt kann man sie gut entdecken. Manche geben dabei auch Einblicke in
ihr
Innerstes. Auf kleinen Stegen kann man an der Lagune
wandern und kommt so bis zu dem riesigen Strand, der nicht grade überfüllt war,
obwohl Ferienzeit war. Wir wollten aber natürlich die Wale sehen. Hierzu muss
man aufs Meer hinausfahren. Beim Anblick des Bootes wurde es Dagmar doch erst
einmal sehr mulmig.
Aber da musste sie jetzt durch. Es hat sich gelohnt. Bald waren überall Wale rund ums Boot, die paarweise nur 2 Meter von uns schwammen und teilweise auch aus dem Wasser sprangen. Es war ein gewaltiges Erlebnis, was man so schnell sicher nicht vergessen wird.
Dann war natürlich Safari angesagt und wir fuhren in den Hluhluwe-Umfolozi Park, der nur 50 km entfernt liegt. Hier
kann man den Big5 begegnen und auch sonst ist der Wildreichtum sehr groß. Es
sind aber wenige Besucher in dem Park und selten kommt einem ein Auto entgegen,
eher schon Elefanten oder Giraffen.
Wir haben
die Giraffen nach dem Weg gefragt, sie zeigten uns aber unterschiedliche
Richtungen. Die Elefanten haben wir lieber nicht gefragt, die schienen keine
Ahnung zu haben, weil sie selber hinter den Autos hergelaufen sind. Nach so
viel Orientierungslosigkeit haben wir beschlossen, uns einen erfahrenen Tourguide zu nehmen, den wir in Jeff Asher-
Wood gefunden haben. Jeff ist ein wilder Typ und wird auch
Südafrikas Antwort auf Steve Irwin genannt, die Zulus nennen ihn Sangoma, das
ist eine Art Zauberer mit übersinnlichen Fähigkeiten. Das hat er uns bewiesen,
indem er uns gleich morgens um 7 einen Leopard präsentierte. Dafür hatte sich
das Aufstehen um halb fünf schon gelohnt. Danach war erst mal Zeit für ein
zünftiges Buschfrühstück, welches Jeff zubereitete. Überhaupt hat er sich
mächtig ins Zeug gelegt und am Ende des Tages
waren
alle glücklich und zufrieden.
Wir sind dann noch mal selber in den Park gefahren, um Elefanten
zu beobachten, die sich an dem Tag in großer Zahl am Fluss tummelten. Elefanten
haben einen großen Appetit, was schon mal zu großem Flurschaden führen kann. So
hatte
sich einer entschlossen, einen Baum komplett zu entrinden, was er sehr geschickt
und einfallsreich tat.
Danach
sah der Baum nicht mehr so gut aus.
Direkt bei St. Lucia geht der Wetland
Park los, ein großes Dünen- und Feuchtgebiet. Erstaunlich
ist hier die große Anzahl Nashörner, darunter sehr viele Jungtiere. Oftmals
kann man auch beobachten, wenn zwei Bullen sich streiten. Einer hat dann
irgendwann
aufgegeben und sich lieber mit dem Strommast angelegt.
Leider ging die Woche viel zu schnell vorbei, aber wir kommen sicher wieder. Die Schildkröten muss man einfach mal gesehen haben….
Mehr und größere Bilder gibt es hier
For more and larger
pictures click here