Tierparadies am Chobe Fluss

 

So sieht ein typischer Sonnenuntergang am Chobe Fluss in Botswana aus. Aber der Reihe nach: Endlich ist ein lang gehegter Traum wahr geworden, wir konnten an einer professionellen Fotosafari in Botswana teilnehmen. Vor fast drei Jahren hatten wir die Reise schon gebucht, sie ist aber wegen Corona immer wieder verschoben worden. Der Veranstalter hat sich nach dem vom Aussterben bedrohten Schuppentier Pangolin benannt, sogar die Front des Hotels hat die Form eines solchen Tieres.

Im Foyer kann man schon fantastische Aufnahmen bewundern:

Am Pool mit Blick auf den Fluss wird abends draußen gegessen und es schauen schon mal Büffel, Impalas und Elefanten vorbei, denn es gibt keine Zäune zum Nationalpark.

Wir befinden uns in Kasane und darum finden die Aktivitäten auch meist auf dem Fluss statt. Dazu werden speziell für Fotografen ausgerüstete Boote benutzt.

Der Fluss verändert sich im Jahresverlauf ständig. Wir waren ja schon im Mai dort, zu der Zeit herrschte Hochwasser und die Inseln im Fluss waren überflutet. Die Tiervielfalt hielt sich auch in Grenzen, da es während der Regenzeit auch im Inland genügend Wasser gab. Dafür blühten die Wasserlilien in großen Mengen. Jetzt im September ist der Pegel gesunken, die Überflutungsflächen sind wieder frei, leider sind die Lilien verschwunden, aber dafür sind die Elefanten wieder da.

Die Elefanten sind ja die größte Attraktion in Botswana. Man schätzt, dass in der Umgebung ca. 200 000 Elefanten leben und sie können ungehindert zwischen Botswana, Simbabwe, Sambia und Namibia umherwandern. Da es jetzt im Inland kaum noch Wasser gibt, müssen sie irgendwann zum Fluss kommen, aber auch andere Tiere sind darauf angewiesen.

Am liebsten halten sich die Elefanten auf den Überflutungsebenen auf, denn hier ist das Gras saftig und ein schönes Schlammbad kann man auch machen.

Danach wandern sie als schwarze Elefanten durch den Park.

Mit dem Boot kommt man den Elefanten sehr nahe

So dass man sich direkt in die Augen schauen kann.

Dieser hier scheint zu fragen: „Wo wollt ihr denn hin?“

Wir antworten: „Nach Kasane“, daraufhin der Kollege: „Da geht’s lang“.

Die Elefanten überqueren mühelos den Fluss.

Und wenn es mal tiefer wird, kann man den Rüssel als Schnorchel benutzen.

So ein Rüssel ist ja mit 40 000 Muskeln ein Universalgerät, man kann sich z.B. damit selber auf den Zahn fühlen.

Dabei ist die Querung nicht ungefährlich, denn überall liegen Krokodile herum.

Wenn man hier badet kann es vorkommen, dass man einer solchen Kreatur ins Auge blickt.

Andererseits enthüllt solche Nähe auch interessante Strukturen.

Am Nachmittag taucht die Sonne alles in ein harsches Gegenlicht und die Elefanten sind nur noch als Silhouette zu erkennen.

 

Dafür kommen immer mehr ans Ufer zum Trinken.

Nun waren es zunächst aber genug Elefanten, die möchten uns auch schon nicht mehr sehen.

Wenden wir uns jetzt anderen Tieren zu. Die Vogelwelt ist sehr vielfältig. Man trifft dort auf Störche

Löffler

Madenhacker

Und Reiher, die sich ihren eigenen Schatten machen.

Auf den Bäumen am Flussrand sitzen viele Fischadler.

Von hier haben sie einen guten Überblick. Sobald sie Beute entdeckt haben, fliegen sie los.

Und schlagen zu.

Leider klappt das nicht immer und der Adler geht leer aus.

Nun, vielleicht klappt es ja das nächste Mal.

Sehr interessant sind auch die seltenen Skimmer oder afrikanischer Scherenschnabel. Dieses Paar hat zwei sehr kleine Küken, die sich kaum vom Sand unterscheiden.

Das ist auch nötig, denn die Adler greifen sich gerne die Kleinen. So sehen sie aus der Nähe aus.

Ein anderes Paar hat schon ein größeres Küken.

Das hat natürlich immer Hunger, also sagt die Frau zum Mann: „Flieg mal Futter holen“.

Diese Vögel haben einen interessanten Schnabel. Die untere Hälfte ist länger als die obere. Die durchpflügen das Wasser mit offenem Schnabel und irgendwann wird ein Fisch einfach eingeklemmt.

Es hat geklappt und das Küken kann gefüttert werden.

Am Rand des Flusses hat die Ägyptische Gans einen kleinen Pool für ihre Jungen gefunden.

 

Am Rand trifft man auf die bunten Roller

Oder verschiedene Arten von Bienenfressern.

Früh am Morgen, wenn es noch kühl ist, kann man die Nilpferde beim Grasen beobachten.

Aber Vorsicht, man sollte sich nicht zwischen sie und das Wasser stellen, denn dann können sie sehr gefährlich werden.

Später, wenn die Sonne vom Himmel brennt, ziehen sie sich ins Wasser zurück, denn ihre Haut ist sehr empfindlich und sie werden dann sozusagen überbelichtet. Ich habe mal versucht, das fotografisch nachzuempfinden.

Aber selbst im Wasser haben sie immer noch schlechte Laune.

Auch an Land gibt es vieles zu entdecken. Plötzlich sehen wir eine Gruppe junger Löwen, die vor etwas davonrennen, was ein sehr ungewöhnliches Verhalten ist. Aber dann entdecken wir im Hintergrund einen mächtigen Löwen, der die zukünftigen Konkurrenten bedroht.

 

Immer wieder schauen sie sich nach ihm um, denn er führt nichts Gutes im Schilde.

Eine Weile wird der Löwe noch beobachtet

Bis er aus dem Blickfeld verschwindet und man kann sich entspannen.

Aber was ist das? Ist dieser komische Klumpen gefährlich?

Aber nein, es ist nur Elefantendung. Dann kann man sich ja in Ruhe in den Busch verziehen.

Was sie nicht wissen: Auch der Löwe ist auf dem Weg in den Busch.

Er hat es auf eine Mutter mit Jungen abgesehen, denn die Kleinen sind nicht von ihm.

Sie ist sehr nervös und schaut sich ständig um. Dauernd muss sie die Kleinen zur Ordnung rufen, damit sie das sichere Versteck nicht verlassen.

Aber heute ist noch mal alles gut gegangen. Wir treffen auf eine Gruppe Paviane, die haben auch Nachwuchs bekommen, der erst wenige Tage alt ist und die Welt noch entdecken muss.

Da ist selbst ein einzelner Grashalm interessant.

Aber streiten kann man sich schon wie ein Erwachsener.

Aus dem Gebüsch beobachtet uns ein Büffel.

Die sind immer schlecht gelaunt und wenn sie sich streiten, fliegen die Fetzen.

Etwas später treffen wir auf zwei Löwinnen, die aufmerksam die Gegend beobachten.

Sie haben es auf eine Herde Impalas abgesehen und die Löwin schleicht sich langsam an.

Je näher sie kommt, desto mehr geht sie in Deckung.

Aber die Impalas haben die Löwin schon bemerkt, sie schauen alle in ihre Richtung und stoßen Warnrufe aus.

Daraufhin gibt die Löwin auf und die Impalas können sich weiterhin dem Austausch von Zärtlichkeiten widmen.

So geht ein interessanter Tag am Chobe zu ende, der sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang verabschiedet. Und weil die Sonnenuntergänge am Chobe immer etwas Besonderes sind, gibt es davon gleich ein paar Bilder, mit denen wir uns von diesem Paradies verabschieden.

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