Von: Karl-Heinz Wollert <info@wolli-online.de>
Gesendet: 14 March 2019 18:41
Betreff: Ausflug zum Breede Revier
Hallo zusammen,
lange haben wir
nichts von uns hören lassen, aber es gab auch nichts spektakuläres zu
berichten. Uns geht es gut und alles geht seinen Gang. Nun hatten wir
reisemäßig lange nichts unternommen und mussten mal wieder raus. Wir hatten uns
gefragt, wo denn die Südafrikaner Urlaub machen, wenn sie nicht grade im Busch
oder am Strand unterwegs sind. Dabei haben wir erfahren, dass der Breede
Revier, das heisst übersetzt Breiter Fluss, ein beliebtes Ziel ist. Nun wollten
wir mal nachschauen, was es damit auf sich hat und sind zu diesem Fluss
gefahren. Der ist auch nicht weit von uns, ca. 180km und liegt in der Nähe des
südlichsten Punkts von Afrika, umgeben von weitläufigem Farmland. Für
afrikanische Verhältnisse ist der Fluss wirklich breit.
Hier ist man weit
weg von der Zivilisation, es gibt aber den kleinen Ort Malgas, der nur aus ein
paar Häusern besteht. Früher hieß der Ort Malagas, aber weil die Post für den
Ort immer im spanischen Malaga gelandet ist, hat man ihn kurzerhand umbenannt.
Hier gibt es ein altes Familienhotel, welches noch Malagas Hotel heißt.
Hier hatten wir
uns einquartiert. Schon bei der Buchung hat man uns mitgeteilt, dass es eine
Kleiderordnung gibt. Wir haben gedacht was denn der Blödsinn bei einem
einfachen Familienhotel mitten in der Wildnis soll, aber die Kleiderordnung
bestand aus T-shirt, kurzer Hose und Sandalen. Damit konnten wir leben. Sie
meinten es wirklich ernst, denn über der Tür prangte dieses Schild:
Jetzt war grade
nicht viel los, aber in der Ferienzeit sind hier viele Leute die angeln,
wandern, Kanu fahren oder sich ein Hausboot mieten.
Es gibt hier eine
Besonderheit, das ist eine Pontonfähre über den Fluss, die mit Muskelkraft
bewegt wird und die letzte ihrer Art in Südafrika ist.
Über den Fluss
ist ein Seil gespannt und drei Männer hängen sich mit Ketten an das Seil und
ziehen die Fähre rüber. Es ist eine schwere Arbeit und manchmal helfen auch die
Fahrgäste mit.
Ganz in der Nähe
liegt der De Hoop Nationalpark und schon von weitem stechen die schneeweißen
Dünen ins Auge.
Vor der Küste
tummeln sich im Winter hunderte von Südlichen Glattwalen, deshalb gehört auch
ein Meeresschutzgebiet zum Nationalpark. Jetzt waren natürlich keine da, aber
die Dünenlandschaft ist immer schön anzuschauen.
Große Tiere gibt
es hier nicht, denn es geht hauptsächlich um den Schutz der einzigartigen
Pflanzenwelt. Trotzdem sind wir einem Eland begegnet, das ist die größte
Gazelle, die es gibt und ist größer als ein Esel.
Hier hat man auch
die Gelegenheit, dem seltenen und wunderschönen Paradiesvogel zu begegnen,
einem Kranich, der im englischen Blue Crane heißt und der Nationalvogel
Südafrikas ist.
Ja, das war nur
ein kurzer unspektakulärer Ausflug, aber es ist doch schön, dass es auch nach
11 Jahren immer noch was zu entdecken gibt.
Nächsten Monat
geht es mal wieder in den Addo Elephant Nationalpark, denn Dagmar hat lange
keine Dickhäuter mehr gesehen.
Bis dann, bleibt
gesund und viele liebe Grüße vom schönsten Ende der Welt
Dagmar & Karl-Heinz Wollert
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