Von: info@wolli-online.de
Gesendet: 22 April 2021 10:06
Betreff: Die Geparden der Gardenroute
Hallo zusammen,
Einen herzlichen
Gruß senden wir aus Südafrika. Wir hoffen, es geht euch allen gut. Wir waren
mal wieder unterwegs, denn wir haben außer einer nächtlichen Ausgangssperre und
den üblichen Hygiene-Maßnahmen kaum noch Einschränkungen, denn die Infektionen
sind sehr stabil auf niedrigem Niveau. Dieses Mal haben wir ein privates
Wildschutzgebiet besucht, das Garden Route Game Reserve, was normalerweise
nicht so unser Ding ist, aber es gab einen besonderen Grund. Wir hatten die
Mitteilung bekommen, dass eine Gepardin 6 Junge bekommen hat. Das ist eine
erfreuliche Nachricht, denn es gibt in der Wildnis nur noch ca. 7000 Geparden
mit sinkender Tendenz, sie sind daher vom Aussterben bedroht. Darum ist es
wichtig, dass sich private Wildschutzgebiete um die Tiere kümmern. Wenn die
Kleinen groß genug sind, werden sie in andere Wildschutzgebiete abgegeben.
Darum kümmert sich eine Organisation, die genaue Stammbäume führt, um Inzucht
zu vermeiden. Dieses Vorgehen ist unvermeidlich, um ein komplettes Aussterben
zu verhindern. Daher unterstützen wir diese Unternehmen und natürlich wollten
wir uns die Geparden auch ansehen. Da zur Zeit kaum Touristen im Land sind,
gibt es für uns Sonderpreise, darum konnten wir uns auch eine Luxushütte
leisten.
Von der Terrasse
hat man einen herrlichen Blick auf die Landschaft:
Den hat man sogar
vom Badezimmer.
Aber wer lieber
an der frischen Luft badet, kann das auch machen.
Aber wir waren ja
wegen den Geparden hier. Leider haben wir sie zunächst nicht gefunden, denn sie
bewegen sich sehr schnell in dem riesigen Gebiet. Die Gepardin trägt zwar ein
GPS-Halsband, was aber nicht dazu geeignet ist, sie jederzeit zu finden, denn
die GPS-Daten werden nur 3 mal am Tag mit einer Stunde Verzögerung durch eine Service-Gesellschaft
übertragen und daher kann man es nur benutzen, um festzustellen, ob sich der
Standort verändert. So haben wir am nächsten Morgen nur im Nebel
herumgestochert, aber eine Herde Weißschwanzgnus sieht unter den Bedingungen
auch ganz gut aus.
Nun, dann haben
wir eben die Löwen besucht. Die befinden sich in einem abgetrennten Bereich und
werden auch gefüttert, denn sie sind für das „Canned Hunting“ gezüchtet worden
und man hat sie von dort gerettet.
Natürlich freut
man sich auch über anderer Tiere, z. B. über ein Nashorn mit Baby.
Über große Herden
von Spießböcken
Oder Elands, die
man nicht so oft sieht.
Auf unserer
letzten Fahrt hatten wir jedoch Glück. Die Gepardin hatte einen Springbock
gerissen und die ganze Familie hielt sich in der Nähe auf.
Die Kleinen waren
jetzt 10 Wochen alt.
Und sehr
verspielt.
Oft haben sie die
Mutter genervt.
Die es aber
geduldig ertragen hat.
Die Mutter hatte
den Springbock für sich gerissen, denn die Kleinen werden ja noch gesäugt, was
sie aber nicht davon abgehalten hat, ein wenig zu probieren.
Leider holt man
sich dabei ein blutiges Schnäuzchen, aber Mama macht es wieder sauber.
Leider kann man
nicht davon ausgehen, dass alle Kleinen überleben werden, aber sie haben hier
eine wesentlich größere Chance als in der Wildnis und sind daher ein wichtiger
Beitrag zu Erhaltung der Art.
Wir hoffen, dass
wir mit den Bildern ein wenig Freude machen konnten.
Zum Schluss noch
ein Nachtrag aus aktuellem Anlass. In Kapstadt hat es ein fürchterliches Feuer
gegeben, darüber hat ja sogar die deutsche Presse berichtet. Der Brand ist
inzwischen gelöscht, aber die Bibliothek der Universität mit unschätzbaren
Werten sowie Studentenwohnungen sind abgebrannt, 4000 Studenten mussten
evakuiert werden, sie wurden in Hotels untergebracht, von denen ja viele leer
stehen, zum Glück ist niemand ernsthaft verletzt worden. Zeitweise drohte das
Feuer auf die Innenstadt überzugreifen, aber dann hat der Wind zum Glück
nachgelassen und die Hubschrauber konnten wieder eingesetzt werden.
Beeindruckend ist die Solidarität der Bevölkerung, die die Feuerwehr und die
Studenten in großen Mengen mit dem Nötigsten versorgen. Auch hier kann man in
jedem Supermarkt benötigte Sachen kaufen, in einen Einkaufswagen legen und der
Inhalt wird dann verteilt oder man spendet sein Wechselgeld.
Das wars mal
wieder von uns, bleibt gesund, alles Gute und viele liebe Grüße vom Kap der
Guten Hoffnung
Dagmar & Karl-Heinz Wollert
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