Von:                                            info@wolli-online.de

Gesendet:                                Friday, 19 May 2023 17:54

Betreff:                                      Faszinierende Kalahari

 

Hallo zusammen und einen schönen Gruß aus Südafrika. Wir hoffen, es geht euch allen gut. Wir haben uns lange nicht gemeldet, weil wir gesundheitsbedingt für eine Weile die STOP-Taste drücken mussten. Aber jetzt sind wir wieder auf PLAY und haben uns auf einen kurzen Trip gewagt und zwar in die Wüste Kalahari und dort in den Kgalagadi Transfrontier Park, welcher von uns nur 1200km entfernt und locker in zwei Tagen erreichbar ist. Er liegt sehr abgelegen, vom nächstgelegenen Ort Upington läuft eine 250km lange Stichstraße Richtung Norden, dazwischen ist nichts. Darum trifft man dort auch hauptsächlich Südafrikaner, weil der Park zu abgelegen von den üblichen Touristenrouten ist und die meisten Besucher die Big 5, also Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard abhaken wollen und die gibt es außer dem Löwen in der Wüste nicht. Es ist ein Park für Spezialisten und darum ist es wie mit Bayern München, man liebt sie oder man hasst sie. Ich liebe diese Landschaft, es ist wunderschön, wenn die roten Dünen von der Morgensonne in ein magisches Licht getaucht werden.

 

 

Natürlich waren wir auch auf der Suche nach den berühmten Kalahari-Löwen, denn die sind besonders groß und haben eine außergewöhnliche schwarze Mähne. Wir hatten Glück und fanden ein Pärchen, er schaute schon ganz lüstern.

 

 

Es dauerte auch nicht lange bis er sich um Nachwuchs bemühte.

 

 

Danach hat er sich wohl gefragt, ob er gut war.

 

 

Hinter der Grasfläche hatte ein weiteres Löwenpaar ein Gnu gerissen. Jetzt waren sie wohl satt und verließen den Riss.

 

 

Kaum hatten sie die Szene verlassen, kamen dutzende Schakale den Hang herunter und machten sie über die Reste her.

 

 

Ein Schakal hat den Schwanz erbeutet, wusste aber nichts damit anzufangen.

 

 

Das alles spielte sich in einem ausgetrockneten Flussbett ab. Es gibt in dem Park nur zwei Hauptstraßen, die entlang von zwei Flüssen laufen, dem Nossob und dem Auob Fluss. Im Durchschnitt fließt der Auob alle 11 Jahre und der Nossob alle 50 Jahre, sie sind also die meiste Zeit trocken. Diese Trockenflächen zieht Löwen und Geparden an, da man dort sehr gut jagen kann. Wir begegnen einem Gepard, der im Flussbett Springböcke entdeckt hat und sich hinter einem Busch versteckt.

 

 

Die Springböcke haben ihn noch nicht bemerkt und schauen alle in eine andere Richtung.

 

 

Aber irgendwann muss der Gepard das Versteck verlassen

 

 

Und sofort lossprinten, denn die Springböcke haben ihn jetzt auch entdeckt.

 

 

Eine wilde Jagd beginnt, der Springbock schlägt mehrere Haken und der Gepard hat Mühe, die Kurve zu kriegen.

 

 

Dann hat er ihn fast.

 

 

Aber dann geht dem Gepard die Puste aus und der Springbock kann entkommen. Enttäuscht zieht der Gepard von dannen.

 

 

Schade für den Gepard, aber gut für den Springbock. Aber es ist noch genug Futter da.

 

 

Der Park hieß früher Gemsbok National Park und darum ist der Gemsbock, auch genannt Oryx-Antilope, der eigentliche Star. Er ist ein echter Wüstenbewohner und sehr genügsam, er braucht sehr wenig Wasser und kann seine Körpertemperatur bis zu 45 Grad hochregeln. Außerdem ist er sehr imposant, wenn er bei Sonnenaufgang über die Düne kommt.

 

 

Es ist eine wunderschöne Antilope mit den sehr langen, gleichmäßigen Hörnern.

 

 

Aber manchmal ist die Natur auch ungerecht.

 

 

Ein weiterer interessanter Bewohner der Wüste ist der Honigdachs. Er ist sehr kräftig, sehr mutig und sehr aggressiv, vor ihm haben sogar die Löwen Angst. Da er hauptsächlich nachtaktiv ist, ist er tagsüber selten zu sehen. Ich habe es mir aber sehr gewünscht, so dass ich extra mein Honigdachs T-Shirt angezogen habe, welches ich hier auf einem der hübschen Picknickplätze, welche sich im ca. 2-stündigen Abstand im Park befinden, präsentiere.

 

 

Und es hat geholfen, kurz darauf sehen wir tatsächlich einen Honigdachs.

 

 

Ein alter Baumstamm erregt seine Aufmerksamkeit.

 

 

Krachend reißt er die Rinde herunter in der Hoffnung, Insekten zu finden.

 

 

Leider erfolglos, aber mit diesen Krallen kann man auch gut die Erde aufgraben, um Erdbewohner aufzustöbern.

 

 

Das weiß auch der Hühnerhabicht. Er gesellt sich zum Dachs und wartet darauf, dass der Dachs z.B. ein Mäusenest ausgräbt. Der Dachs erwischt dann nur eine Maus und für den Habicht fällt der Rest an.

 

 

Wenn nichts drin ist, fliegt er einfach weiter.

 

 

Im Park gibt es keine natürlichen Wasserquellen, sodass die Tiere auf Bohrlöcher angewiesen sind. Dort tummeln sich dann meistens die Gnus.

 

 

Und vertreiben sich die Zeit mit kleinen Spielchen.

 

 

Eines Morgens staunen wir nicht schlecht als bei Sonnenaufgang ein nicht erwartetes Tier über die Düne kommt.

 

 

Es ist eine Giraffe. Aber wie kann sie hier überleben? In einem kleinen Gebiet im Park haben die Bäume Wurzeln entwickelt, die senkrecht bis in große Tiefe wachsen und somit an Wasser kommen. Damit entwickeln sie hohe Kronen und sind somit Nahrungsquelle für die Giraffen. Sie ist auch keine Einzelgängerin, sondern hat die ganze Familie mitgebracht.

 

 

Ein allgegenwärtiger Bewohner der Wüste ist das Erdhörnchen.

 

 

Sie halten sich gerne in der Nähe von Erdmännchen auf, obwohl sie von denen gemobbt werden und eine Klatsche bekommen, wenn sie zu nahe sind. Aber das ist es den Hörnchen wert, denn bei den Erdmännchen passt immer einer auf und warnt bei Gefahr.

 

 

Am Abend treffen wir noch auf Strauße.

 

 

Die sind ja eher langweilig, aber gut dazu geeignet, ein Lichtspielchen zu machen.

 

 

Wir genießen noch den letzten Abend in der Lodge bevor es auf den Heimweg geht.

 

 

Das war unser Kurztrip von einer Woche und war so eine Art Testlauf. Es ist gut verlaufen, so dass wir uns an die Planung einer längeren Tour machen können. Wir hoffen, unser kleiner Bericht hat euch gefallen und dass wir alle gesund bleiben, keine weiteren Seuchen oder anderes Ungemach ausbricht und dass wir bald wieder voneinander hören.

 

Bis demnächst, alles Gute und viele liebe Grüße vom Kap der Guten Hoffnung

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

Zurück zur Homepage