Von:                                            info@wolli-online.de

Gesendet:                                21 March 2022 13:48

Betreff:                                     Kleiner Ausflug in die Karoo

 

Hallo zusammen,

Wir hoffen, es geht euch allen gut und falls nicht, wünschen wir, dass es bald wieder besser geht. Es ist ja wirklich frustrierend, was auf der Welt passiert. Wir waren von all den schlechten Nachrichten und der Renovierung von unseren Badezimmern, wo vieles schief ging, so genervt, dass wir beschlossen dem ganzen zu entkommen indem wir ein paar Tage in den Busch gehen. Während wir also überlegen, wohin man fahren könnte, klingelte das Telefon und eine Frau gratulierte mir zum Gewinn eines Luxus-Aufenthalts in der Halbwüste Karoo. Ich sagte: „Ja, ja“ und wollte grade auflegen, weil ich nicht wissentlich an einer Verlosung teilgenommen hatte. Aber die Frau erklärte mir, dass ich mein Abonnement für ein Reisemagazin verlängert hatte und somit automatisch in die Verlosung gekommen bin. Der Gewinn war also echt. Es handelte sich um einen alles-inklusive Aufenthalt im luxuriösen Mount Camdeboo Private Game Reserve | Newmark (newmarkhotels.com) Somit war klar, wohin die Reise geht. Da das Reservat 700km von uns entfernt liegt, bot sich eine Rundreise an. Also sind wir zunächst über die Gardenroute zum Addo Elephant Nationalpark gefahren. Dort sind wir zwar oft, aber es ist immer wieder schön, die Elefanten zu beobachten, vor allem die Kleinen, die z.B. übermütig Vögel jagen.

 

 

Die ganz Kleinen werden immer gut beschützt.

 

 

Aber wenn sie baden können, sind sie außer Rand und Band.

 

 

Das ist so witzig, dass sich selbst das Zebra vor Lachen hinschmeißt.

 

 

Die Zebras haben kürzlich ihre Babys bekommen.

 

 

Zebras sind ja sehr hübsch anzuschauen, da bietet sich eine High-Key Aufnahme an.

 

 

Wir fuhren weiter zum Mountain Zebra Nationalpark. Dort sind wir vorher nie gewesen, denn er liegt etwas abseits. Der Park wurde 1937 zum Schutz der Bergzebras gegründet, denn die Bergzebras waren vom Aussterben bedroht. Zwei Farmer haben insgesamt 17 Zebras gespendet, heute besteht die Herde aus über 350 Tieren. Das Bergzebra unterscheidet sich vom Steppenzebra dadurch, dass die schwarzen Streifen enger zusammen liegen und es keine Schattenstreifen gibt. Außerdem gibt es keine Streifen auf dem Bauch.

 

 

Wir waren sehr erstaunt über die Schönheit der Landschaft. Die Weite der Savanne erinnert fast an die Serengeti.

 

 

In der Graslandschaft leben viele Erdhörnchen. Dieses macht frühmorgens erstmal ein paar Streckübungen.

 

 

Vor unserer Ankunft hatte es vier Tage geregnet, was für diese Gegend sehr ungewöhnlich ist. Das war aber Glück für uns, denn auf den Wegen hatten sich Pfützen gebildet und Löwen, die in der Nähe einen Riss hatten, kamen zum Trinken, was man nicht sehr oft sieht.

 

 

Zuerst der Herr, dann die Dame.

 

 

Am Abend schaut auch noch ein Kollege vorbei.

 

 

Nun ging es aber endlich nach Mount Camdeboo. Das liegt wirklich sehr abgelegen. Von dem kleinen Ort Graaff-Reinet geht es erst 33 Kilometer über die Hauptstraße, danach biegt man in einen Feldweg ab. Nun sind es noch 27km bis zur Lodge. Hier gibt es kein Telefon, kein Internet, kein Radio und kein Fernsehen.

 

 

Die Lodge befindet sich in einer ehemaligen Polizeistation, denn hier gab es mal eine Siedlung. 47 sogenannte Trekburen hatten sie gegründet. Aber dann kam der Anglo-Burenkrieg und die Engländer haben die Buren vertrieben, danach geriet die Gegend in Vergessenheit. Heute zeugen nur noch Ruinen der Farmhäuser von einer menschlichen Ansiedlung.

 

 

Die verlassenen Scheunen werden nur noch im Winter von den Löwen als Unterschlupf genutzt.

 

 

Es ist ein riesiges Gebiet und daher ist es auch schwer, Tiere zu finden. Wir treffen aber auf Nashörner

 

 

Oryx-Antilopen

 

 

Und eine große Giraffenfamilie.

 

 

Und wie in jeder Familie gibt es auch schon mal Streit.

 

 

Das Besondere an dem Reservat ist die Exklusivität. Die Lodge hat nur vier Zimmer, in der ersten Nacht waren noch zwei befreundete Ehepaare da, ansonsten hatten wir die Lodge für uns allein, somit auch die Pirschfahren und gemütliche Kaffeepausen im Busch.

 

 

Leider ging die Zeit viel zu schnell zu Ende, es war sehr schön, dass Essen war sterneverdächtig und selber hätten wir uns die Lodge nicht geleistet. Auf dem Heimweg erlebten wir ein besonderes Naturereignis. Am Horizont tauchte eine riesige braune Wolke auf und wir rätselten, was das wohl sein könnte. Es sah aus wie Smog über Kapstadt bei Windstille, aber das konnte ja nicht sein. Dann vermuteten wir einen Sandsturm, aber da die Karoo von niedrigen Pflanzen bedeckt ist, konnte das auch nicht sein. Dann kam die Wolke auf uns zu, es waren Milliarden von Heuschrecken. Da es vorher vier Tage geregnet hatte sind sie alle auf einmal geschlüpft, was alle 7-10 Jahre vorkommt, den Rest der Zeit verbringen sie im Boden. Die Heuschrecken klatschen an die Scheibe und ich habe schnell Schutz hinter einem LKW gesucht, der hat die volle Ladung abbekommen und musste, nachdem wir durch die Wolke durch waren, erstmal die Scheibe putzen und die Heuschrecken aus dem Kühler zupfen, denn bei 41 Grad möchte man keinen verkleisterten Kühler haben.

 

Zuhause mussten wir leider feststellen, dass die Welt noch genauso verrückt war, aber eine kurze Zeit ganz weit weg von Allem zu sein hat richtig gut getan. Wir hoffen, dass wir mit den Bildern eine kleine Freude machen können und wünschen alles Gute, vor allem Gesundheit und senden viele liebe Grüße vom Kap der Guten Hoffnung

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

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