Von: Karl-Heinz Wollert [info@wolli-online.de]
Gesendet: Freitag, 13. Februar 2009 13:49
Betreff: Neue Handwerkergeschichten

Hallo zusammen,

erstmal möchte ich mich für die vielen Geburtstags-Glückwünsche, die mich über alle möglichen Kommunikationsmittel erreicht haben, bedanken. Ist schon irre, was heutzutage alles möglich ist. Ich habe mich sehr darüber gefreut, so ist man doch trotz der riesigen Entfernung ganz nah.

 

Ihr habt ja sehr unter dem Winter zu leiden, wir genießen hier den Sommer. Er hat allerdings auch ein paar Kehrseiten. So war es in den letzten Tagen sehr heiß (bei uns bis 38 Grad, in Stellenbosch schon bis 43) bei starkem Südostwind, das fühlt sich an wie ein Fön Stufe 5. Das hat leider zu vielen Buschfeuern geführt, hier in der Kapregion waren es über 200 und überall schwirren Löschhubschrauber. Auch unseren Hausberg, den Helderberg, hat es erwischt, er sieht zurzeit aus wie ein Vulkan.

 

 

Das Bild ist jetzt nicht so toll, ich habe es Freihand aus 4km Entfernung von unserer Terrasse bei Mittagshitze geschossen, aber so hat man wenigstens einen Eindruck. Es ist aber zum Glück nicht wie in Australien, bewohnte Gebiete sind nicht betroffen.

 

Aber eigentlich wollte ich neue Handwerkergeschichten erzählen. Inzwischen haben wir unsere Tropfsteinhöhle dank Michi aus München in den Griff bekommen (so dekadent sind wir schon, wir lassen unseren Klempner einfliegen) und so wurde es jetzt Zeit, die Decke neu machen zu lassen. Wir haben eine uns empfohlene Buschmannfamilie beauftragt, die auch gleich angefangen haben, es waren 2 Tage veranschlagt. Sie haben auch sehr gut gearbeitet und mittags hat Dagmar ihnen Essen gemacht. Das ist hier nicht üblich und kam so gut an, dass den Burschen immer neue Dinge einfielen. Nachdem sie auch noch einige Seitenwände gestrichen haben und innen wirklich nichts mehr zu tun war, haben sie mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Geländer von der Dachterrasse mal gestrichen werden sollte und so wurden es immer mehr Leute, zeitweise wuselten 8 Buschmänner ums Haus. Die Kochtöpfe mussten immer größer werden, bei den Arbeiten ging so einiges schief, aber wenn sie sich abends artig für den wunderschönen Tag bedankten, hat man ihnen alles verziehen. Nach 8 Tagen und einigen weiteren renovierten Außenwänden wollte ich sie endlich loswerden und meinte, dass es jetzt genug sei und ich auch kein Geld mehr habe. Es muss ihnen aber bei uns so gut gefallen haben, dass sie uns sogar anboten, umsonst zu arbeiten, was ich aber nicht wollte. So sind sie nach einer herzzerreißenden Abschiedszeremonie endlich davongezogen. Jetzt sieht alles aus wie neu und die Kosten hielten sich auch in Grenzen. Für 8 Tage mit durchschnittlich 3,5 Leuten habe ich umgerechnet 1.100€ inklusive Material bezahlt, da kann man doch nicht meckern.

 

Und noch eine Geschichte: Unser Nachbar von schräg gegenüber hat einen kleinen Anbau von ca. 12 qm gebaut. Beim Dachdecken tummelten sich bis zu 12 Leute auf dem kleinen Dach, wovon aber 7 nur rumstanden. Warum nimmt man denn nicht gleich nur 5 Leute? Weil dann 3 rumstehen und nur 2 arbeiten, das ist natürlich zu wenig. Trotzdem war das Dach ruckzuck fertig.

 

 

Zum Schluss noch ein Fernsehtipp: Am 20.02. um 21:15 startet im ZDF die neue Serie „Der Kapitän“, welche in Hermanus und Kapstadt spielt. Die Handlung ist wahrscheinlich ein Schmarrn, aber es gibt sicher ein paar schöne Bilder.

 

Gerne würde ich euch ein wenig Wärme rüberschicken, da das leider nicht geht, wünschen wir allen gute Besserung, die unter den Folgen des Winters zu leiden haben.

 

Bis demnächst und viele Grüsse

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

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