Von: info@wolli-online.de
Gesendet: 25 November 2021 17:02
Betreff: Touristencheck auf der Gardenroute
Hallo zusammen,
Wir hoffen, es
geht euch allen gut, denn was wir von Deutschland hören, ist ja wirklich
besorgniserregend. Wo wird diese Pandemie noch hinführen? Bei uns sieht es sehr
gut aus, wir haben fast keine Neuansteckungen, es gibt aber erste Anzeichen,
dass hier die Zahlen auch wieder hochgehen könnten. Immerhin sind wir kein
Hochrisikogebiet mehr und die Touristen können problemlos wiederkommen. Aber
kommen sie wirklich? Das wollten wir herausfinden und sind die beliebte
Gardenroute gefahren mit ihren endlosen Stränden
Und wunderschönen
Lagunen,
Aber von
Touristen war weit und breit nichts zu sehen. Auch nicht in dem schönen Ort
Knysna mit der beliebten Waterfront.
Fast alle
Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, ein trauriger Anblick. Auch die
Ferienwohnungen waren verwaist.
Jetzt wurde es
Zeit, in den Busch zu fahren, denn am Ende der Gardenroute liegt der Addo
Elephant Nationalpark. Dieser wurde vor einiger Zeit stark erweitert, aber der
neue Teil ist noch nicht für die Öffentlichkeit erschlossen. Es gibt aber einen
Pfad für Geländewagen, den man mit einer Lizenz befahren darf.
Der Pfad ist nur
40km lang, man braucht aber fast 6 Stunden, um ihn zu bewältigen. Manchmal
führt er haarscharf am Abgrund lang
Und scheint
manchmal einfach zu verschwinden.
Nach einer Kuppe
ist es auch jedes Mal eine Überraschung, wie es weitergeht.
Aber die Mühe hat
sich gelohnt, denn man fährt durch eine wunderschöne, völlig unberührte
Landschaft. Natürlich können wir nicht zurückfahren, ohne die Elefanten besucht
zu haben. Auf die kann man sich im alten Teil des Parks verlassen, denn sie
kommen mit Sicherheit an die Wasserlöcher.
Das Warzenschwein
muss sehen, dass es mal eine Lücke erwischt.
Die großen
Wasserlöcher sind besonders unter den Halbwüchsigen beliebt, denn man kann in
ihnen wunderbar baden, herumtollen und miteinander spielen.
Nur die ganz
kleinen dürfen noch nicht ins Wasser, das wäre zu gefährlich.
Die Halbstarken
mögen es gar nicht, wenn Büffel ihre Badestelle benutzen.
Darum warten die
Büffel lieber, bis die Elefanten weg sind,
Denn auch die
jungen Büffel mögen gerne ein Schlammbad.
Am Abend werden
die jungen Bullen wieder munter und lassen keine Gelegenheit aus, ihre Kräfte
zu messen.
Auch hier haben
wir nur wenige Menschen getroffen, was zur Tierbeobachtung ganz angenehm ist,
aber ich habe nicht gedacht, dass ich mal Touristen vermissen werde. Da der
Tourismus hier einen hohen Anteil des Brutto-Inlandsprodukts hat, ist das
wirtschaftlich ein großes Problem. Viele haben ihre Arbeit verloren und die
staatlichen Hilfen sind nicht so üppig wie in Deutschland. Es gibt zwar eine
Corona-Hilfe von 350 Rand (das sind 20€) im Monat für Bedürftige, die dafür
tagelang vor der Post anstehen, um sich das Geld abzuholen. Das ist alles sehr
traurig und man kann nur hoffen, dass sich die Situation bald normalisiert.
Also bis
demnächst, bleibt gesund und viele liebe Grüße vom Kap der Guten Hoffnung
Dagmar & Karl-Heinz Wollert
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