Von: Karl-Heinz Wollert [info@wolli-online.de]
Gesendet: Mittwoch, 7. Mai 2008 18:49
Betreff: Unser Container ist da

Hallo zusammen,

wieder mal ein Lebenszeichen aus Afrika. Unser Container ist letzte Woche auch endlich angekommen. Die meisten Sachen haben die lange Reise unbeschadet überstanden, leider ist die Glasscheibe von einem Wohnzimmerschrank zerbrochen. Jetzt sieht es hier noch wild aus, wir ertrinken in Kartons. Aber so langsam lichten sich die Reihen, wir haben ja auch Zeit.

Hier zieht jetzt langsam der Herbst ein, wir hatten schon die ersten schlimmen Stürme. Da zeigt sich auch, dass das Haus nicht nach europäischem Standard gebaut ist, überall bläst es durch, aber wir haben schon erste Abdicht-Maßnahmen unternommen. Die Südafrikaner können das gar nicht verstehen, bei denen ist es halt so. Aber wir wollen das Haus dicht haben!!

Unseren Telefonanschluss haben wir immer noch nicht, den hat man uns für Ende Mai in Aussicht gestellt, man nennt die Telekom hier auch Slowcom. Der DSL-Anschluss steht weiter in den Sternen, da konnten sie uns gar nichts zusagen, obwohl unser Nachbar DSL-Anschluss hat. Ich hatte jetzt die Schnauze voll und habe DSL wieder gekündigt und dafür ein Mobilfunk-Modem gekauft. Das ist jetzt die gute Nachricht: Diese Note schreiben wir vom eigenen Computer! Wir haben hier eine Super-Mobilfunk-Abdeckung über 3G mit einer Geschwindigkeit von 3,6 Mbs, demnächst sogar 7,2 Mbs, die Telekom konnte nur 512 kbs zusichern, ausserdem ist es noch billiger. Allerdings gibt es keine Flatrate, ich muss immer Datenpakete kaufen, da muss ich erst mal sehen, wie ich damit hinkomme. Es ist alles etwas kompliziert, da wir noch keine Daueraufenthaltsgenehmigung haben und darum kein Mobilfunkunternehmen ein Vertrag mit uns machen wollte. Wir können aber Skype machen, da freuen wir uns schon drauf. Wenn wir wieder etwas mehr Zeit haben, schreiben wir euch auch wieder individuelle Notes, im Moment gibt es noch sehr viel im Haus zu tun, wir kommen ja noch nicht mal dazu, das Land zu genießen.

Seit gestern haben wir sogar deutsches Fernsehen und Radio und hören wie früher Bayern 3. Heute habe ich aber einen Vertrag mit dem Südafrikanischen Fernsehen gemacht (funktioniert auch schon), was will ja auch wissen, was hier so los ist.

Wenn wir Telefon haben, können wir ja auch mal telefonieren, ich nenne euch dann noch eine billige Vorwahl. Diese Vorwahlen gibt es hier leider nicht, es gibt aber die Möglichkeit, über den deutschen Fernsehanbieter billiger zu telefonieren, das werden wir dann auch machen. Bis dahin können wir ja mal Zeiten für ein Schwätzchen über Skype ausmachen.

Ansonsten wundern wir uns noch über einige Südafrikanische Eigenarten. Es gibt hier manche Dinge einfach nicht. So haben wir 3 Wochen nach einem Spiegelschrank fürs Badezimmer gesucht, die kennt man hier nicht, wir haben trotzdem einen gefunden. Dann wollte ich die Waschmaschine anschließen und habe nach einem Anschlussstück für den Abwasserschlauch gesucht, aber war erfolglos. Man hat mir gesagt, dass es so was wohl in England gibt, aber in Afrika macht man es mit Klebeband. Na gut, habe ich mich halt angepasst, es funktioniert auch. Seltsam finde ich auch, dass es keine Stahlnägel gibt, jetzt hatten wir ein echtes Problem beim Bilder aufhängen. Aber da gab es auch eine afrikanische Lösung, einen ganz seltsamen Nagelhalter, mit dem man auch normale Nägel in Wände einschlagen kann. Da muss man erst drauf kommen!

Die Stromausfälle halten sich zum Glück in Grenzen. Wir sind jetzt dahinter gekommen, dass die nach Plan ablaufen. Wir haben hier nur Mittwochs von 10:00 bis 12:30 keinen Strom, damit kann man leben. Heute haben sie uns wohl vergessen, wir hatten den ganzen Tag Strom.

 

So, mehr fällt uns grade nicht ein. Wir wünschen allen alles Gute und den Weiherfreunden viel Spaß bei den Proben. Danke auch für die vielen Notes, wir freuen uns immer, von euch zu hören.

 

Viele Grüße von

Dagmar und Karl-Heinz