Von: Karl-Heinz Wollert [info@wolli-online.de]
Gesendet: Mittwoch, 21. Oktober 2009 18:45
Betreff: Von Neuafrikanern und Proteas

Hallo zusammen,

nun haben wir es endlich geschafft, seit gestern haben wir unsere Dauer-Aufenthaltsgenehmigungen und damit alle Rechte wie Südafrikaner (außer wählen gehen, aber damit können wir leben) und sind somit nicht nur geduldet. Es hatte ja eine winzig kleine Verzögerung bei der Bearbeitung gegeben, es wurden uns 6 bis 8 Monate in Aussicht gestellt, tatsächlich waren es dann 32. Na ja, hier geht halt alles nicht so schnell. Jetzt bekommen wir auch unsere Kaution zurück, man hat uns aber gleich gesagt, dass die Ausstellung des Schecks mindestens 7 Monate dauert. Sei’s drum, eine wichtige Hürde ist jedenfalls genommen, jetzt können wir uns entspannt zurücklehnen und den Frühling genießen. Alles blüht hier wunderschön, vor allem die Proteas. Diese interessante Pflanze gehört zu den Fynbos- (Feinbusch) Gewächsen, die es in 350 Arten gibt. Sie ist nach dem griechischen Gott Proteus benannt, der sich in die verschiedensten Gestalten und Formen verwandeln konnte – genau wie diese Blume. Star ist sicherlich die riesige Königsprotea, sie ist aber selten und meist in Naturschutzgebieten zu finden:

 

 

 

Für viele andere Sorten brauchen wir nicht weit zu gehen, sie wachsen in großer Anzahl in unserer Siedlung:

 

 

 

Diese hier nennt man auch Pincushions, weil sie an ein Nadelkissen erinnern:

 

 

  

Von unserer Siedlung schaut man auf das Kogelberg-Gebiet, welches wegen seiner Fynbos-Vegetation zum Weltnaturerbe der UNESCO gekürt wurde. Insgesamt gibt es dort über 4000 Pflanzenarten (das sind mehr als in ganz Großbritannien), wobei mehr als 1000 endemisch, also nur hier vorkommend, sind.

 

 

Die Natur ist hier schon sehr vielfältig, auch wenn man manchmal etwas genauer hinschauen muss. So gibt es im gesamten Kapgebiet etwa 14000 verschiedene Blumenarten und damit gehört es zu einem der sechs Blumenreiche der Welt. Das kommt daher, dass die letzte Eiszeit schon sehr lange her ist und die Blumen 110 Millionen Jahre Zeit hatten, sich zu entwickeln. Sicher spielt aber auch das Klima eine große Rolle.

 

Apropos Klima: Inzwischen ist die Regenzeit vorbei und es ist angenehm warm geworden, leider nervt der kräftige Südostwind ein wenig.

 

Am Sonntag fliegen wir nach Johannesburg, treffen uns dort mit Freunden und fahren gemeinsam in den Krügerpark, wir freuen uns schon riesig. Afrika verbindet man ja immer mit wilden Tieren, in unserer Gegend geht es aber nicht so wild zu, da läuft vielleicht mal ein Perlhuhn über die Straße, vielleicht finden wir im Krüger ja was größeres.

 

In Deutschland fängt ja nun das Schmuddelwetter an, passt auf euch auf und bleibt gesund.

 

Bis demnächst und viele liebe Grüsse vom Kap der Guten Hoffnung (was früher mal Kap der Stürme hieß; heute ist wieder so ein Tag, an dem man weiss, warum)

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

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