Von: Karl-Heinz Wollert [info@wolli-online.de]
Gesendet: Montag, 28. September 2009 17:16
Betreff: Von Wahlen und Walen

Hallo zusammen,

nun sind die Wahlen in Deutschland endlich gelaufen und wir werden hoffentlich von der Dauer-Politikerpräsenz im Fernsehen verschont. Der Wechsel war ja keine Überraschung, es hat mich allerdings schon gewundert, dass die SPD fast im Nirwana verschwunden ist. Aber die Hauptsache ist, dass Extremisten keine Chance haben, das hat man hier auch sehr begrüßt. Wir bekommen ja deutsches Fernsehen, da haben wir natürlich auch die wochenlange Wahlberichterstattung mitbekommen. Irgendwie scheint es angesteckt zu haben, denn wir haben uns entschlossen, unsere eigene Walberichterstattung zu machen, allerdings ohne h. Dazu haben wir keine Mühe gescheut und sind in das De Hoop Naturreservat gefahren. Das liegt sehr abseits in der Nähe von Cap Agulhas, dem südlichsten Punkt von Afrika (nein, das ist nicht das Kap der Guten Hoffnung).

 

 

Hier soll in der Saison die höchste Waldichte an der Küste sein. Aber nicht nur Wale gibt es dort, sondern auch eine einzigartige Pflanzenwelt, dem so genannten Küsten-Fynbosch, sowie einige interessante Tiere, wie zum Beispiel diese Elands, wobei der rechte anscheinend einen Purzelbaum versucht, der aber kläglich misslang.

 

 

Das erinnert jetzt wieder an die Wahlen und die verbalen Purzelbäume einiger Politiker, die meist auch nicht geglückt sind.

Ein Eland ist übrigens die größte Gazelle, die es gibt und liegt in der Größe zwischen Esel und Pferd.

Hier in der Gegend findet man auch den Blauen Kranich, den Nationalvogel Südafrikas, er ist größer als ein Storch und wunderschön, vor allem, wenn er sich wie hier in einem Wildblumenfeld präsentiert:

 

 

Übernachtet haben wir in einem Buschcamp, welches man nach einer 80 km langen üblen Schotterpiste erreicht. Hier gibt es sehr urige reetgedeckte Hütten, ohne Strom und sonstigem zivilisatorischen Firlefanz. Aber als Afrikaner hat man immer eine Taschenlampe dabei.

 

 

Wale gab es in unglaublicher Anzahl, wo man hinsah, waren Wale. Leider hat das Wetter nicht so mitgespielt, so dass fotografisch die Ausbeute nicht so toll war, vor allem auch, weil man flach aufs Meer schaut, das gibt auf dem Foto nur ein paar schwarze Striche. Außerdem sind sie nicht sehr nah, weil sie sonst stranden könnten. Da ist es in Hermanus sehr viel besser, dort schaut man von der Felsenküste herunter und die Wale sind wegen dem tieferen Wasser sehr viel dichter am Ufer.

 

 

Hier kann man die Wale mit ihren Babys direkt an sich vorbeiziehen lassen, es ist ein beeindruckendes Erlebnis, weil so ein Baby bei der Geburt schon 6m lang ist. Es wächst sehr schnell, kein Wunder, wenn man 600 Liter Milch am Tag trinkt. Die Mutter frisst in den ca. 4 Monaten nichts, da es ihre Nahrung, Kleinstlebewesen wie Krill und Plankton, hier nicht gibt, sie lebt also von der Substanz.

Diese Szene haben wir von einem Cafe aus beobachtet, was dem Begriff „Wa(h)llokal“ eine ganz neue Bedeutung gibt.

 

So, das war unsere Walberichterstattung. Ansonsten geht es uns gut, hier rückt jetzt auch der Sommer näher.

 

Bis demnächst, euch alles Gute und viele liebe Grüsse

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

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