Botswana, Land der Baobabs und Elefanten

Reisebericht, 30.07. – 23.08.2013

 

Wir hatten eine Mission: Mit kleinem Geldbeutel durch Botswana zu reisen und dabei nicht zu campen. Das ist gar nicht so einfach, denn dort ist die Infrastruktur nicht so ausgebaut wie hier in Südafrika. In der Regel kann man dort nur auf Campingplätzen mit sehr primitiver Einrichtung oder in Luxuslodges, die pro Nacht und Person im Schnitt 650€ kosten, übernachten. Die Campingplätze haben oft kein Wasser und nur ein Plumpsklo, bei den Lodges darf man keine Paläste mit goldenen Wasserhähnen erwarten, oftmals sind es nur großzügige Zeltlager für maximal 20 Gäste. Man bezahlt also für die Exklusivität. Beides war für uns keine Option, denn 25 Jahre Campingerfahrung sind definitiv genug und die Luxuslodges können wir uns nicht leisten. Also MISSION: IMPOSSIBLE? Nein, so schnell geben wir nicht auf, außerdem hatten wir noch eine Rechnung mit dem Präsidenten von Botswana offen, und das kam so:

 

Vor 9 Jahren saßen wir zufällig mehrere Abende mit dem damaligen Vizepräsidenten und heutigem Präsident Ian Khama am Lagerfeuer einer dieser Luxuslodges und sprachen über Gott und die Welt, während Ian sich ständig Zigaretten von Dagmar schnorrte. Dabei kam natürlich auch die großartige Natur und Tierwelt Botswanas zur Sprache. Mehr als 40% des Landes steht unter Naturschutz und riesige Tierherden, unter ihnen 130.000 Elefanten, durchwandern das Land. Ian Khama hatte auch eine Mission: Diesen einzigartigen Naturraum um jeden Preis zu erhalten und das könne man nur tun, wenn man den Massentourismus verhindert, denn wohin das führt, kann man z.B. in Kenia sehen, wo Naturräume zerstört, Tiere bedrängt werden und die dümmsten Touristen sogar Wildtiere füttern. Nun kann man ja niemanden daran hindern, nach Botswana zu kommen, aber man kann es den Leuten entweder sehr unbequem oder sehr teuer machen nach dem Motto: „High cost, low volume“. Ich stimmte ihm im Prinzip zu, gab aber zu bedenken, dass dadurch auch eine große Gruppe verantwortlicher Mittelschicht-Touristen ausgeschlossen werde, die auch wesentlich zur Ökonomie des Landes beitragen könnte. Er aber meinte, das wäre eben der Preis, den man zahlen müsste und dass er dieser Strategie streng folgen werde. Folglich werde es also keinen komfortablen Budget-Tourismus in seinem Land geben. Das wollten wir so nicht stehen lassen und beweisen, dass es doch geht. Das Unterfangen stellte sich aber als nicht so einfach dar. Endlose Recherchen und Umplanungen waren notwendig. Einige Gebiete wie Moremi oder Savute konnten mangels Unterkünften nicht besucht werden, was aber jetzt nicht ganz so schlimm war, weil wir dort vorher schon mal waren. Einige Nationalparks mussten umfahren werden und durch die zentrale Kalahari konnten wir auch nicht fahren, was wir aber sowieso nicht getan hätten, da wir alleine unterwegs waren und es somit viel zu gefährlich wäre. Außerdem hatte ich keine Lust, zusätzlich 100 Liter Diesel mitzuschleppen. Irgendwann ist es aber doch gelungen, eine interessante Reise mit einfachen, aber bezahlbaren Unterkünften zusammenzustellen und das Abenteuer Botswana konnte losgehen.

 

 

 

Am 30. Juli sind wir bewaffnet mit 24 Litern Wein, 24 Litern Bier und 30 Litern Wasser losgezogen. Schon an der Westküste Südafrikas erwartete uns die erste Überraschung, die Wildblumen waren schon da, einige Wochen zu früh. So vergingen die 2 Tage zu unserem ersten Ziel, dem Kgalagadi Nationalpark, wie im Flug. In diesem grenzübergreifenden Park waren wir vor ein paar Jahren schon mal mit unserem Jetta, aber mit dem angemessenen Auto war es doch etwas angenehmer. Wir verbrachten hier 4 Tage in unterschiedlichen Camps. Der Park ist berühmt für die roten Dünen und die Löwen mit den dunklen Mähnen, was besonders gut aussieht, wenn beides zusammenkommt.

 

 

Hier heißt es, früh aufzustehen, denn die Löwen sind vor allem frühmorgens aktiv. Dafür wird man aber belohnt, wenn man ein Löwenpärchen im Morgengrauen über einen Dünenkamm laufen sieht.

 

 

Hier wird es nachts sehr kalt, am letzten Tag wohnten wir im Camp Grootkolk in einer Mischung aus Hütte und Zelt, die Küche und die einzige Sitzgelegenheit befand sich draußen. So mussten wir bei -3 Grad frühstücken. Da es hier sehr trocken ist, empfindet man die Kälte aber nicht so schlimm. Wir haben uns nur gewundert, warum die Eier so schnell kalt wurden. Es wird aber schnell warm und so genießen auch die Löwen bald die wärmenden Sonnenstrahlen.

 

 

Nun sind wir aber endlich nach Botswana gefahren. Über eine einsame, wilde, sehr selten befahrende Sandpiste kamen wir zum Kaa-Gate. Hier ist nicht besonders viel los. Es war der 4. August und wir waren das erste Auto in diesem Monat. Trotzdem muss man aufpassen, dass man nicht zwischen 12:30 und 14 Uhr dort erscheint, dann ist nämlich Mittagspause. Wäre ja sonst auch zu viel Stress. Die Torwärterin war denn auch stinkig, dass wir sie beim Brotbacken weggeholt haben und sie ein endloses Formular ausfüllen musste. Hinter dem Tor ist auch nur Wildnis und wir müssen weiterhin die Sandpiste bezwingen.

 

 

Hier trifft man stundenlang keine Menschenseele und wir werden nur von einigen aufmerksamen Erdmännchen beobachtet.

 

 

Irgendwann erreichen wir aber in Kang den Transkalahari-Highway, der uns am nächsten Tag schnell nach Maun am Okavango-Delta bringt. Das Delta ist ein einzigartiges Ökosystem. Der Okavango führt das Wasser aus dem Hochland von Angola heran, hier fächert sich der Fluss auf und das Wasser versickert in der Kalahari. Wir brauchen eine kleine Pause und machen eine geruhsame Tour mit einem Mokoro, das ist so eine Art Einbaum, durch die geheimnisvollen Wasserwege.

 

 

Unser nächstes Ziel ist Gweta, das liegt im Bereich der Makgadigadi-Pans, einem Salzpfannen-Gebiet von der Größe Belgiens. Auf dem Weg dorthin passieren wir den ersten Tierschutzzaun, auch Veterinär-Zaun genannt. Das ist eine Besonderheit Botswanas. Diese Zäune wurden in den 50ger Jahren errichtet und sollen die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche verhindern, denn damals war Rindfleisch das wichtigste Exportgut. Sie verhindern aber auch die Wanderung der Wildtiere, die früher regelmäßig von Trocken- zu Nassgebieten wanderten. Man schätzt, dass durch die Unterbindung der zweitgrößten Migration Afrikas bis zu 1,2 Millionen Tiere umgekommen sind. Es gibt zwar Widerstände gegen die insgesamt 3000km langen Zäune, aber die Farmerlobby hat sich bisher durchgesetzt. An den Durchlassstellen gibt es Kontrollposten, man muss Fleisch und Wurst vorher gut versteckt haben, sonst wird es beschlagnahmt. Dann muss man die Schuhe desinfizieren. Dazu musste ich auf eine getränkte Matte neben dem Auto treten, Dagmar musste 100m weiter auf eine Matte für Beifahrer treten. Was der Unterschied zwischen Fahrer- und Beifahrerschuhen ist, hat sich mir nicht erschlossen. Es kann sich wohl auch niemand vorstellen, dass man mehr als ein paar Schuhe hat. Ich weiß auch nicht, mit welch ätzendem Zeug die Matte getränkt ist. Dagmar hatte Sandalen mit einer Korkzwischensohle an, die haben sich innerhalb weniger Tage in Staub verwandelt. Dann muss man mit dem Auto durch ein Desinfektionsbad fahren, was aber nicht weiter schädlich war. Solche Kontrollstellen mussten wir auf der Reise 8x passieren, man gewöhnt sich dann langsam daran.

 

Unterwegs wollen wir noch die Baines’ Baobabs besuchen. Diese urigen, knorrigen, jahrtausende alte Affenbrotbäume sind ein Wahrzeichen Botswanas und üben eine ungemeine Faszination aus. Die Baines’ Baobabs bestehen aus sieben riesigen Bäumen und gehören zu den bekanntesten und beeindruckenden Baumgruppen Afrikas. Sie liegen im Nxai Pan Nationalpark und darum kostet es eine Eintrittsgebühr, was wir schon in Maun erledigen mussten. Das Tor war allerdings geschlossen und kein Mensch war zu sehen. Also ging ich einfach in das Gebäude und fand in einem Nebenraum das Wärterpaar schnarchend auf dem Sofa. Widerwillig rappelten sie sich hoch und öffneten das Tor. Eine lange Tiefsandfahrt durch flaches Grasland begann.

 

 

Es ist eine baumlose Ebene und darum ist es umso erstaunlicher, wenn plötzlich diese beeindruckende Baumgruppe auftaucht.

 

 

Ein Baum ist schon vor Jahrhunderten umgefallen, wächst aber trotzdem weiter. Es ist wunderschön, zwischen den Bäumen umherzulaufen, die auch immer wieder den Blick auf die Kudiakam-Salzpfanne freigeben. Diese Weite und Stille ist schon beeindruckend.

 

 

Diese Salzpfanne füllt sich in der Regenzeit mit Wasser, aber jetzt brennt die Sonne gnadenlos und backt Sand und Salz zu einer harten Fläche zusammen.

 

 

Den Rest des Parks haben wir uns geschenkt, denn jetzt in der Trockenzeit gab es sowieso keine Tiere und nur vertrocknetes Gras. Also fuhren wir wieder hinaus, wo ich das Wärterpaar finden konnte, wusste ich ja nun schon. Jetzt war es nur noch eine kurze Fahrt nach Gweta, wo wir etwas außerhalb in der ungewöhnlichen Lodge „Planet Baobab“ untergekommen waren. Die Lodge macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie liegt mitten in einem Baobab-Wald und die Hütten liegen weit verstreut mitten im Busch.

 

 

Hier hat jeder seinen eigenen Baobab und schön angelegte Wege führen zu den Hütten. Es sind allerdings auch weite Wege und so mussten wir unser ganzes Zeug ein paar hundert Meter schleppen.

 

 

Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Kubu Island an, einer mit Baobabs bewachsener Insel inmitten der Salzpfannen. Aber erstmal mussten wir aus Gweta herauskommen. Eine unzählige Anzahl von Pisten führte in alle Richtungen. Das Navi war hier auch nicht hilfreich, denn die Pisten verändern sich ständig. Der Kompass hat auch nicht geholfen, denn plötzlich verändert die Piste ihre Richtung und man steht wieder am Anfang. Eine Stunde sind wir um das verdammte Dorf geirrt, bis wir endlich den richtigen Weg gefunden haben. Aber statt der erhofften Fahrt über die Salzpfanne ging es auf Tiefsandpisten durch sehr dichten Busch und das kreischende Geräusch der messerscharfen Akaziendornen im Lack brannte sich tief in die Seele ein (unser Auto hat jetzt ein Streifenmuster). Endlich erreichten wir die Ntwetwe Pan und hier konnte man mal so richtig düsen.

 

 

Aber die Fahrt war leider nur kurz, dann ging es wieder durch Sand und dichten Busch. Irgendwann sind wir aber doch angekommen und die Insel ist wirklich beeindruckend, sie ist als nationales Monument deklariert.

 

 

Man blickt von hier auf die Sowa Pan, einer Salzpfanne mit einer Länge von 120 km und einer Breite von 40 km.

 

 

Diese Eindrücke von Weite und Einsamkeit kann man kaum in Bildern wiedergeben. Es überkommt einen auch ein erhabenes Gefühl, an einem Ort zu sein, der weit abgelegen und wirklich schwer erreichbar ist. Eigentlich müsste man hier übernachten, denn bei Sonnenauf- und Untergang werden die Felsen und die Baobabs in goldenes Licht getaucht. Aber da es hier nur ein Plumpsklo gibt, ist das nur was für Hartgesottene. Für die Rückfahrt wählten wir eine andere Piste, hier ging es durch tiefen Sand am Rande der Sowa Pan entlang. Den ganzen Tag sind wir keinem anderen Fahrzeug begegnet und man hofft ständig, nicht stecken zu bleiben, was uns aber zum Glück nie passiert ist. Erst nach 90 km tauchen die ersten Farmen auf.

 

 

Für die 200 km haben wir fast 9 Stunden gebraucht und das ständige Tiefsandfahren hat mich so fertig gemacht, dass ich in der Lodge erstmal in die einladenden Sessel gesunken bin, um sofort schmerzhaft festzustellen, dass diese aus Beton waren.

 

 

Tja, Afrika ist eben nichts für Weicheier. Wir waren jetzt so erschöpft, dass wir alle Aktivitäten für den nächsten Tag gestrichen haben und nur faul am Pool lagen. Auch ein Unikum in so einer trockenen Gegend.

 

 

Unser eigentliches Ziel aber war Kasane am Chobe-Fluss. Hier oben konzentrieren sich in der Trockenzeit die Tiere und da die Nationalparks und Ländergrenzen keine Zäune haben, durchwandern Wildtiere aller Art, vor allem aber riesige Elefantenherden, das ganze Land. Daher stoßen wir auch bald auf ein für uns ungewohntes Verkehrsschild.

 

 

Ein paar Kilometer weiter sehen wir, dass die Warnung nicht unbegründet ist. Woanders grasen Kühe am Straßenrand, aber hier sind es die Elefanten.

 

 

In Kasane haben wir für 8 Tage eine kleine Wohnung von einem netten englischen Ehepaar gemietet. Die lebten schon seit Jahrzehnten hier und waren sehr glücklich. Das ganze Jahr über ist es warm, es gibt wenig Menschen und eine grandiose Natur. Nur krank dürfe man nicht werden, denn das nächste richtige Krankenhaus ist 800 km entfernt. Wir fanden das schon etwas bedenklich. Aber wir fanden es auch sehr schön hier, das Haus war direkt am Fluss und man war verschont von den ganzen Busgruppen, denn Kasane ist schon eine Touristenhochburg.

 

 

Es ist aber ein kleiner Ort mit nur 1100 Einwohnern und man hat den Eindruck, dass die meisten Menschen nicht vom Tourismus profitieren, denn die meisten leben sehr ärmlich in winzigen Häusern, wobei sie ihren Humor nicht verloren haben.

 

 

In Kasane kann man sehr viel unternehmen. Der Chobe-Nationalpark ist gleich nebenan, aber man muss nicht unbedingt dort rein, um Tiere zu sehen, denn die sind praktisch überall. Die Elefanten, Warzenschweine und Paviane laufen hier einfach durch die Stadt und die Menschen leben damit. Allerdings ist um jedes Gemüsebeet ein hoher Elektrozaun gezogen, sonst hätte man nicht viel davon. Man hat zwar extra Elefantenkorridore angelegt, aber die halten sich nicht immer daran. Wir sind aber trotzdem jeden Tag in den Park gefahren, denn man weiß nie, was einen erwartet. Kein billiges Vergnügen, denn als ausländischer Individualtourist zahlt man das 12fache eines Einheimischen. Auch eine Maßnahme, um Einzelreisende fernzuhalten. Es ist aber auch schön, noch vor Sonnenaufgang im Park zu sein und z.B. zu sehen, wie die Geier auf ihrem Schlafbaum langsam erwachen.

 

 

Hier im Park ist es nicht mehr einsam, viele Safarifahrzeuge sind unterwegs. Trotzdem sind die Straßen nicht besser und deshalb sieht man öfter stecken gebliebene Touristen, meistens unerfahrene Europäer in Leihfahrzeugen.

 

 

Auf den Überflutungsflächen des Chobe befinden sich immer große Elefanten- und Büffelherden.

 

 

Diese Flächen befinden sich schon in Namibia und sind sehr sumpfig. Das Gras ist grün und saftig, aber leider auch mit Dreck behaftet, den die Elefanten erstmal abschütteln, was sehr lustig anzuschauen ist.

 

 

Oder es wird zum trocknen einfach an den Zahn gehängt.

 

 

Irgendwann schwimmen sie über den Fluss nach Botswana zurück.

 

 

Danach haben sie eine schicke Zweifarbenlackierung, außer den Kleinen natürlich.

 

 

Im Chobe liegen auch Massen von Flusspferden und wohl nirgendwo auf der Welt kann man so viele außerhalb des Wassers sehen. Nachwuchsprobleme gibt es hier auch nicht.

 

 

Für Vogelliebhaber ist der Chobe auch ein Paradies. Hunderte Arten sind hier vertreten. Uns ist ein seltsamer Vogel aufgefallen, den wir noch nie gesehen haben, den African Skimmer oder auf Deutsch Afrikanischer Scherenschnabel. Seltsam ist die Schnabelform, die untere Hälfte ist länger als die obere.

 

 

Gegen Mittag wird es über 30 Grad warm und die meisten Tiere legen sich schlafen, selbst die Elefanten, was wir noch nie gesehen haben, denn die schlafen nur 4 Stunden und das meist nachts. Dieser hier ist uns durch sein lautes Schnarchen aufgefallen.

 

 

Selbst die Büffel lassen sich von niemandem stören.

 

 

Am späten Nachmittag werden alle wieder aktiv und daher sind um diese Zeit Bootsfahrten bis zum Sonnenuntergang sehr beliebt.

 

 

Man kommt sehr nah an die Tiere ran. Riesige Krokodile liegen am Ufer, denen man direkt in die Augen schauen kann.

 

 

Elefanten vor untergehender Sonne sind auch immer ein beliebtes Motiv (welches Bild nehme ich da jetzt bloß…, ach,  egal, sind alle schön)

 

 

Wir waren aber nicht nur im Park, sondern sind auch öfter zur Hunters Road gefahren, das ist eine Sandstraße direkt entlang der Grenze zu Simbabwe. Diese Straße benutzten die Jäger und Wilderer auf ihren Streifzügen und an manchen Stellen wurden Wasserlöcher angelegt. Gegen Abend kommen die Elefanten aus dem Hwange Nationalpark in Simbabwe, um ihren Durst zu löschen.

 

 

Hier gibt es frisch gepumptes Wasser, was man gerne in Anspruch nimmt.

 

 

Aber nicht nur die großen Tiere, auch die Zebramangusten müssen mal trinken, wobei einer immer aufpassen muss.

 

 

Hier ist es sehr ruhig und sehr schön. Es ist wunderbar, mit einem Drink in der Hand diese herrliche Out-of-Africa Atmosphäre einzusaugen.

 

 

Am letzten Tag haben wir noch ein besonderes Erlebnis. Ein Leopard läuft an uns vorbei, schnappt sich schnell ein Perlhuhn und verspeist es gemütlich im Baum.

 

 

Jetzt geht es schon wieder langsam Richtung Süden. Aber ein Highlight haben wir noch, das Elephant Sands Camp, eine sehr einfache Lodge, aber mit einem besonderen Wasserloch. Weil die Elefanten immer den Pool ausgetrunken haben, hat man dieses Loch angelegt und ein Angestellter holt von morgens bis abends frisches Wasser von einem 30 km entfernten Bohrloch. Schon bei der Ankunft staunen wir über die große Ansammlung von Elefanten.

 

 

Hier hat man die Elefanten hautnah. Es gibt keine Zäune oder Absperrungen und die Elefanten laufen überall herum.

 

 

Selbst zwischen den Hütten laufen sie herum. Man sollte daher aufpassen, wenn man abends nach hause geht.

 

 

Elefanten sind auch neugierig und so können sie einem auch schon mal recht nah kommen.

 

 

So was haben wir auch noch nicht erlebt und so genießen wir noch abends am Lagerfeuer diesen Anblick.

 

 

Bisher waren wir ja meist Selbstversorger. Hier war es aber nicht möglich, da es keine Einrichtungen oder Strom in den einfachen Hütten gab. So waren wir auf den Frühstücksservice angewiesen, was ein gutes Beispiel dafür ist, dass in Botswana die Uhren wesentlich langsamer als bei uns laufen. Ab 7 Uhr sollte es Frühstück geben, die Angestellten erschienen auch schon um 7:30 und bereiteten sich langsam vor. Gegen 8 wurde die Bestellung des ersten Gastes entgegengenommen und obwohl 4 Frauen in der Küche waren und eine Grillplatte für mindestens 50 Eier vorhanden war, wurde das Essen dieses Gastes komplett fertig gemacht und im Schneckentempo raus getragen. Erst dann wurde der nächste Gast nach seinen Wünschen gefragt, das waren zum Glück wir und so hatten wir schon kurz nach 9 das Frühstück. Die letzten werden wohl so gegen 11 bedient worden sein. Aber so konnten wir diesen einmaligen Anblick noch etwas länger genießen.

 

 

Nun stand eigentlich nur noch die lange Fahrt zurück an. Im Osten Botswanas konzentrieren sich die wenigen größeren Städte und es gibt keine besonderen Attraktionen, daher dachten wir nur an eine schnelle Durchfahrt. Aber kurz vor Francistown leuchtete eine gelbe Lampe auf, die besagte, dass mit dem Motor was nicht in Ordnung sei. In Francistown war eine Werkstatt schnell gefunden, aber bevor der Mechaniker nachsehen durfte, musste eine langwierige Aufnahmeprozedur überstanden werden. Die Empfangsdame kam mit einem 4-seitigen Formular und stellte 1000 völlig überflüssige Fragen. Dann wollte sie noch das Warndreieck sehen, aber auf dem Fach dafür stand der Kühlschrank. Sie wollte es trotzdem sehen. Ich beteuerte, dass ich eines hätte und falls nicht, wäre das sicher nicht die Ursache für die Motorprobleme. Aber sie könne den Kühlschrank gerne ausbauen, ich würde es nicht tun. Das hat sie überzeugt und jetzt konnte das Formular in den Computer übertragen werden, um eine Jobkarte zu erstellen. Das ging quälend langsam, da nach jedem Tastendruck die Tastatur liebevoll gestreichelt wurde. Nach einer Stunde war die Prozedur beendet und der Mechaniker durfte ran. Der hatte sogar ein Laptop, schloss diesen an und stellte fest, dass ein Sensor für die Druckmessung im Ansaugrohr defekt sei, aber diesen Sensor hätten sie nicht. Er habe aber den Computer resettet, was er so gründlich gemacht hatte, dass es zum Totalausfall der Elektronik kam. Zum Glück ist das Auto für Wüste und Wildnis gebaut und läuft auch völlig ohne Elektronik im „Fail-Safe-Mode“, einem Notprogramm, bei dem nur die wichtigsten Funktionen erhalten werden und die Leistung stark vermindert ist, so dass Steigungen und Überholvorgänge zum Abenteuer werden. Aber wenigstens läuft er noch. Am nächsten Tag kamen wir nach Gaborone, das ist immerhin die Hauptstadt und dort sollte es doch so einen Sensor geben. Also haben wir die erste Mercedes-Werkstatt, die auch die Mitsubishi-Vertretung ist, angesteuert. Dort konnte man uns zwar nicht helfen, der Mechaniker bot aber an, kurz die Batterie abzuklemmen, dann würde die gelbe Lampe schon ausgehen. Schnell schlug ich die Motorhaube zu und fragte nach einer weiteren Werkstatt. Ja, die gab es am anderen Ende der Stadt. Wir also dort hin nur um zu erfahren, dass Mitsubishi jetzt von Hyundai gewartet wird, das wäre wiederum an einem anderen Ende der Stadt. Da sich das Navi auch verabschiedet hatte, sind wir ziemlich herumgeirrt, aber nach ein paar Stunden waren wir doch am Ziel. Die Damen am Empfang hingen schlapp in ihren Stühlen und meinten, ich solle in 3 Tagen wiederkommen und einen Termin machen, denn bis dahin wären die Hebebühnen belegt. Ich erklärte ihnen, dass wir auf der Durchreise sind und ich keine Hebebühne bräuchte. Das hat sie aber nicht interessiert. Ich blieb einfach stehen und wir spielten das Beamtenspiel (Wer sich zuerst bewegt, hat verloren). Eine der Damen hatte verloren, indem sie irgendwann sagte, ich könne ja mal in die Werkstatt schauen, ob jemand da wäre. Dort war jemand, der sagte aber nur, dass ich hier nichts verloren hätte und er beschäftigt sei. Zum Glück wurde irgendwann der Besitzer auf uns aufmerksam. Er war am Vortag zufällig auch in Francistown gewesen, hatte uns dort gesehen und war über das Problem informiert. Aber leider hatte er auch keinen Sensor. So sind wir auch hier unverrichteter Dinge abgezogen und die 2.200 km in 4 Tagen nach hause getuckert. Das war nicht lustig.

 

Jetzt waren wir wieder im Winter und das Kap empfing uns mit Kälte und sogar Schnee, für uns inzwischen auch ein ungewohnter Anblick.

 

 

Am Montag bin ich gleich in die Werkstatt. Man hat sich sofort um mich gekümmert und während mir eine Zeitung und ein Cappuccino gebracht wurden, hat man schnell den Sensor ausgetauscht und die volle Power war wieder da. Da wussten wir wieder, wie gut wir es hier am Kap haben. Und wenn einem selber mal die Power ausgeht, das nächste gute Krankenhaus ist nur 2 km entfernt und das ist ja auch beruhigend.

 

Nun aber zurück zu unserer Mission und damit zum Kassensturz: Für so ein teures Reiseland hielten sich die Kosten im Rahmen. So haben die 24 Übernachtungen zusammen weniger als 1,5 Nächte in einer Luxuslodge gekostet. Ha, Ian Khama, du alter Zigarettenschnorrer, es geht doch! Allerdings ist der Aufwand so hoch, dass ein Massentourismus wirklich nicht möglich ist und das ist gut so. Fazit: MISSION: ACCOMPLISHED! Und zwar von beiden Seiten.

 

Unterkünfte während der Reise:

Springbok: Elkoweru B&B; Kgalagadi NP: Twee Rivieren, Nossob, Grootkolk, buchbar über SANParks; Kang: Kang Ultra Stop; Maun: Island Safari Lodge; Gweta: Planet Baobab; Kasane: Kasane Self Catering, Nata: Elephant Sands Lodge; Mahalapye: Maeto Lodge; Vryburg: Ngulube Lodge; Beaufort West: Haus Holzapfel

 

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