Von: Karl-Heinz Wollert [info@wolli-online.de]
Gesendet: Freitag, 4. Dezember 2009 12:47
Betreff: Von Kupferdieben und Nichtrauchern

Hallo zusammen,

lange haben wir uns nicht gemeldet, was einfach daran liegt, dass wir viel Besuch hatten und selber unterwegs waren. Mit Marion und Gerhard haben wir eine Woche im Krügerpark verbracht. Einen kleinen Bericht mit vielen Bildern habe ich auf unsere Homepage gestellt. Für einen Newsletter war er doch zu umfangreich. Wer mag, kann ja mal hier schauen:

http://www.wolli-online.de/Krugerpark/Krugerpark.htm

 

Vor allem möchte ich mich aber für die überwältigende Resonanz zum Africa Calendar bedanken. Es freut mich sehr, dass viele schon bestellt haben, manche sogar mehrere Exemplare. Vielen Dank, das Geld kommt wirklich an den richtigen Stellen an und ihr selbst habt auch eine Freude daran. Wer noch keinen hat und die Bestelladresse vergessen hat, hier ist sie noch mal:

http://www.share-for-smiles.org/

 

Heute möchte ich euch zwei kleine Anekdoten erzählen. Wir haben hier auch mitbekommen, dass in Bayern ein Anti-Raucher Referendum läuft. Das hat mich veranlasst, zu berichten, wie das Problem hier gehandhabt wird. Bisher war es so, dass in Restaurants nicht geraucht werden durfte, es sei denn, sie haben einen abgeschlossenen Raucherraum. Seit dem 1. Oktober hat man die Bestimmungen verschärft, nun darf draußen nicht mehr geraucht werden mit der Begründung, dass Nichtraucher ja auch gerne mal an der frischen Luft sitzen. Das gilt für alle Freiflächen, die überdacht sind, wobei das auch ein Sonnenschirm oder ein Baum sein kann, also immer dann, wenn man keinen freien Blick zum Himmel hat. Da man noch einen Sicherheitsabstand von 50m von diesen Flächen einzuhalten hat, führt das zu der kuriosen Situation, dass man zum Rauchen ins Haus gehen muss. Die Einhaltung wird auch kontrolliert, ein Wirt, der dagegen verstößt, muss 5000€ Strafe plus 50€ für jeden Raucher zahlen. Ihr seht, auch hier ist man kreativ.

 

Kreativ sind auch die Kleinkriminellen. Wir haben hier ein Problem mit Kupferdiebstählen. Für Kupfer wird beim Schrotthändler ja gutes Geld gezahlt, also wird alles geklaut, wo Kupfer drin ist. Wenn z.B. ein Neubaugebiet erschlossen wird, werden ja auch Stromkabel verlegt. Nachts kommen dann die Diebe und graben sie wieder aus. Selbst Telefonkabel werden aus den Häusern gerissen. Die Polizei hat schon eine Sondereinsatztruppe gegründet, die „Copperheads“, die auch schon viele Erfolge in der Kupferrückgewinnung hatte. Der neuste Trend ist der Diebstahl der Motoren für Einfahrtstore. Die schraubt man auseinander und holt die Kupferwicklung heraus. Ist zwar mühsam, aber wenn man nichts hat, reicht es zum überleben. Wenn also eines Morgens das Einfahrtstor nicht mehr aufgeht, so ist nicht unbedingt die Batterie der Fernbedienung leer, es kann sein, dass der Motor weg ist. Zum Glück haben wir kein Tor.

 

Zurzeit sind hier alle im Fußballfieber. Heute ist ja die Auslosung der Spiele und in Kapstadt hat schon die größte Party, die die Stadt je gesehen hat, angefangen. Ich bin mal gespannt, welche Spiele wir zu sehen bekommen, wir haben ja für drei Spiele Karten. Ist aber eigentlich egal, es geht ja darum, dabei zu sein. Es ist schön zu sehen, wie begeistert die Leute hier sind, sogar die Weißen werden langsam angesteckt, für die ist Fußball ja eigentlich kein Thema. Nur schade, dass die eigene Mannschaft, sie nennt sich Bafana Bafana (unsere Jungs), wohl früh rausfliegen wird, selbst die Südafrikaner trauen ihnen nicht viel zu. Sogar die Stewardess im Flieger nach Johannesburg hat beim Verlesen der Sicherheitshinweise, wo es darum ging, dass im unwahrscheinlichen Fall des Druckverlustes Sauerstoffmasken herunterfallen, den Zusatz angebracht, dass dies so unwahrscheinlich sei, wie wenn Bafana Bafana Weltmeister würde. Nun, wir sind alle mal gespannt.

 

So, das war es erstmal von uns. Ansonsten geht es uns gut, bei dem Wetter hier unten mag man gar nicht glauben, dass bald Weihnachten ist.  

 

Bleibt alle gesund und viele liebe Grüsse

 

Dagmar & Karl-Heinz Wollert

 

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