Die Schönheit von Mana Pools und Lake Kariba

Eine kurze Reise nach Simbabwe vom 2. Mai bis 10. Mai 2024

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Lesezeit 15 Minuten

Es war ein alter Traum von uns: Einmal die Mana Pools und den Lake Kariba in Simbabwe zu besuchen. Aber die politische und wirtschaftliche Situation sowie eine beschwerliche Anreise hatten uns bisher davon abgehalten. Aber Träume muss man sich erfüllen, solange es geht. Wir hatten schon viel gehört von diesem besonderen Licht in Mana Pools und den einzigartigen Elefanten, die sich auf die Hinterbeine stellen, um an die besten Blätter der Bäume zu kommen. Auch von der Schönheit des Lake Kariba hatten wir gehört, denn hier in Somerset West leben viele Simbabwer, darunter auch ältere Weiße, die der damalige Präsident Mugabe rausgeschmissen hatte und einige davon trauerten noch ihrem Hausboot im See nach. Also haben wir uns auf den Weg gemacht, aber nicht mit dem Auto, wie wir es üblicherweise machen, denn die Anreise hätte mindestens 6 Tage gedauert, sondern wir sind zunächst nach Harare geflogen. Von dort aus hatten wir eine Reise mit African Bush Camps in den Unterkünften Nyamatusi Camp im Mana Pools Nationalpark und der Bumi Hills Safari Lodge am Lake Kariba gebucht. Der Flughafen in Harare war eine einzige Baustelle. Wir wurden aber sofort in Empfang genommen und kreuz und quer durch den Flughafen gehetzt, weil wir an vielen Stellen irgendwelche Stempel für was auch immer brauchten. Aber irgendwann standen wir am Flugzeug, was uns weiter nach Mana Pools bringen sollte.

Das Problem war nur, dass kein Pilot da war. Der Flughafen-Angestellte fragte jedes vorbeikommende Auto, ob sie einen umherirrenden Piloten gesehen hätten, was aber jeder verneinte. So standen wir bei 30 Grad eine halbe Stunde in der prallen Sonne, bis endlich der Pilot auftauchte und tat als wenn nichts wäre, aber er flog uns dann die 1,2 Stunden nach Mana Pools, wo wir auf der Landepiste schon erwartet wurden. Die Fahrt zum Camp dauerte 1,5 Stunden und unterwegs wurden wir schon mit vielen Informationen versorgt, z.B. über die Elefanten, die sich auf die Hinterbeine stellen. Tatsächlich sind es nur zwei und man hat ihnen die Namen Fred Astaire und Boswell gegeben. Es ist sehr anstrengend, dieses enorme Gewicht hochzuheben und darum machen sie es auch nur, wenn es unbedingt nötig ist und maximal 6–7-mal am Tag. Nun könnte man ja sagen, das sieht man doch in jedem Circus, aber die machen es nicht freiwillig, sondern werden unter starken Schmerzen darauf dressiert und sie sind auch leichtere asiatische Elefanten. Insofern ist diese Nummer schon etwas Besonderes. Während wir darüber sprechen, steht wie bestellt Fred an der Piste.

Wird er uns eine Performance bieten? Wir warten mal ab und tatsächlich tut er uns den Gefallen und stellt sich auf die Hinterbeine. Was für ein toller Anfang!

Mana Pools ist ein Nationalpark und auch Weltnaturerbe der UNESCO. Daher müssen wir uns bei der Verwaltung registrieren.

In einem Nationalpark muss man gewisse Regeln beachten. Man darf die Wege nicht verlassen, aber man darf sie mit Privatfahrzeugen befahren. Tatsächlich haben wir in 5 Tagen nur 2 Privatfahrzeuge gesehen, da der Park sehr abgelegen und schwer erreichbar ist. Eine Besonderheit des Parks ist es aber, dass man unter Führung Fußsafaris machen kann. Wir freuten uns jetzt auf das Buschcamp, wo wir sehr herzlich empfangen wurden.

 

Das Camp hat nur in der Trockenzeit geöffnet und ist sehr schön in die Umgebung integriert.

Man hat von dort einen wunderbaren Ausblick auf den Sambesi und die Überflutungsebenen.

 

Es gibt nur 6 Zelte, die sich auf einer Strecke von einem Kilometer verteilen. Da das Camp nicht umzäunt ist, muss man in der Dunkelheit zu seinem Zelt gefahren werden. Aber dafür hat das Zelt nichts mit üblichem Camping zu tun.

Auch von hier hat man einen Blick auf den Sambesi.

Und bei Bedarf kann man sich abkühlen

Und anschließend auf der Terrasse entspannen.

 

Die Inneneinrichtung mit einem großzügigen Badezimmer lässt auch keine Wünsche offen.

Man ist hier von hohem Gras umgeben und da kann es vorkommen, dass plötzlich Elefanten daraus hervortreten.

Die Kleinen sind sehr neugierig, aber auf der Terrasse ist man sicher.

Aber man ist ja hier, um auf Safari zu gehen und jetzt trübte sich die Stimmung, denn auch nach stundenlangen Rundfahrten waren kaum Tiere zu sehen. Woran lag das? Es war ja schon seit ein paar Monaten Trockenzeit und viele Tiere sind schon in Richtung Sambesi gewandert, aber vor einigen Wochen hat es, wie im ganzen südlichen Afrika, sehr heftige Regenfälle gegeben, was für diese Zeit sehr ungewöhnlich ist. Die Tiere haben gedacht, dass die Regenzeit schon anfangen hat, sind umgedreht und hielten sich jetzt verteilt in den Bergen auf, wo es noch genug Wasser gab. So ist halt die Natur, darüber kann man sich ärgern, oder versuchen, das Beste daraus zu machen. Also haben wir die Zielsetzung geändert, so haben wir aus einer Safari (was ja auch Reise heißt) eine Luxusreise gemacht. So haben wir auf dieser Reise viel gelernt, z.B. warum die Mana Pools so heißen. Mana heißt in der Shona-Sprache vier und es sind vier Pools hintereinander, hier lief früher der Sambesi durch, aber der Flusslauf hat sich verändert und die Pools sind übriggeblieben. Heute tummeln sich darin hauptsächlich Nilpferde.

Allerdings trocknen die Pools in der Trockenzeit aus und dem Nilpferd wird es schon etwas eng.

Aber es ist ein schöner Platz, um eine Kaffeepause zu machen.

Am anderen Ufer fällt uns ein mächtiger Baobab auf.

Er ist von innen hohl und hat eine interessante Geschichte. Früher haben sich Menschen, die sich vor dem Wehrdienst drücken wollten, in dem Baum vor anrückenden Soldaten versteckt, habe die Öffnung verschlossen und wurden so nicht gefunden. In den Baumstumpf passten 60 Personen. Außerdem haben sie darin verbotenerweise Bier gebraut.

 

Plötzlich läuft uns Fred wieder über den Weg und er fixiert schon die Baumkronen.

Wird er uns wieder ein Kunststück zeigen? Leider nein, denn diesmal reicht die Länge seines Rüssels.

Da sonst nicht viel los ist, lernt Dagmar ein paar Dance-Moves.

Was aber nur von einem einsamen Elefanten auf der Überflutungsebene beobachtet wird.

Am Abend wird die Landschaft in pastellfarbenes Licht getaucht und die Nilpferde werden munter, denn bald geht es hinaus zum Grasen.

Am nächsten Morgen treffen wir Fred schon wieder. Er schaut zielgerichtet in die Baumkrone. Wird er diesmal sein Kunststück zeigen?

Und ja, er tut es! Was für ein Anblick!

In der Nacht ist ein Löwe durchs Camp spaziert und hat dabei dermaßen laut gebrüllt, dass selbst die Zeltwände schepperten. Den wollten wir uns am nächsten Tag ansehen. Er hatte sich aber schon weit von den Pisten entfernt, so dass wir uns mit zwei bewaffneten Rangern zu Fuß auf die Suche machten und ihn dann auch im Gebüsch entdeckten, von wo aus er uns argwöhnisch beobachtete.

 

Aber anscheinend fühlte er sich von unserer Anwesenheit genervt und zog schnell an uns vorbei. So war es nur eine kurze Begegnung, aber trotzdem ganz schön aufregend.

Auf dem Rückweg fällt uns ein Schwarm grüner Vögel auf, die sofort aufschreckten, in den Bäumen verschwanden und nicht mehr von den Blättern zu unterscheiden waren.

Es handelt sich um eine kleine Papageienart aus der Gattung der Unzertrennlichen und tragen den hübschen Namen Lilian’s Lovebirds. Aber auch die deutsche Bezeichnung ist nett, dort heißen sie Erdbeerköpfchen. Diese Vögel gibt es nur im Sambesi-Gebiet, es gibt weniger als 20 000 in der Wildnis und deshalb sind sie im Bestand gefährdet.

Am Abend ist es mal wieder Zeit für einen Sundowner.

Dazu wird uns ein ordentlicher Brandy mit Coke eingeschenkt.

Mit dem Glas in der Hand können wir die Büffel auf der Flussinsel beobachten.

Sie halten sich hier gerne auf, weil sie dort vor Löwen sicher sind, die mögen sich ja nicht nass machen.

Jetzt kommen auch bald die Nilpferde aus dem Wasser, um im Inland zu grasen. Manchmal wandern sie bis zu 15km. Kurz vor Sonnenaufgang kommen sie dann zurück zum Wasser. Am nächsten Morgen erwischen wir eines was wohl die Zeit vergessen hatte, denn die Sonne war schon aufgegangen und so strebte es eilig dem Pool zu.

Sein Kumpel war schon längst da.

Da sonst nichts los war, schaut man sich auch ein paar interessante Vögel an, wie diesen Falken.

In großer Anzahl jedoch sind Impalas und Wasserböcke vorhanden.

Sie sind beim Trinken sehr vorsichtig, denn jeder Tümpel ist mit Krokodilen verseucht.

Im Camp wird man sehr exklusiv behandelt. So hat jedes Paar ein eigenes Safarifahrzeug und einen dedizierten Fahrer zur Verfügung. Nur manchmal kann es vorkommen, dass ein weiteres Paar mitfährt, aber dann wird man gefragt, ob es einem recht ist. So sind bei uns mal zwei spanische Frauen mitgefahren, mit denen wir uns aber so gut verstanden haben, dass wir immer zusammen unterwegs waren. Es handelte sich um Mutter mit Tochter die acht Jahre in München gelebt hatten. Die Tochter hatte ein Jahr zuvor die gleiche Reise mit ihrem Mann gemacht, weil sie zur Hochzeit eines Freundes eingeladen waren. Sie war das erste Mal in Afrika und war so begeistert, dass sie ihrer Mutter die gleiche Reise spendiert hatte. Eines Tages wollten sie eine Kanu-Fahrt auf dem Sambesi unternehmen, aber das war nicht so richtig was für uns, darum wollten wir sie am Endpunkt, was auch gleichzeitig die Sundowner-Stelle war, wieder treffen. Hier bereitete der Camp-Manager schon mal die Getränke vor.

Alles ist für den Sundowner vorbereitet und wir warten auf die Frauen.

Und da sind sie schon und gesellen sich zu uns.

In der Abendsonne kann man so schön träumen…

Hier harren wir aus bis die Sonne ganz verschwunden ist und sich goldenes Licht über den Sambesi ergießt.

Jeden Nachmittag kommen Elefanten zum Trinken an den Fluss. Sie haben fast immer Nachwuchs dabei, was immer hübsch anzuschauen ist.

Sie sind noch sehr verspielt.

Auch Mamas Schwanz ist ein schönes Spielzeug.

Elefanten eignen sich auch gut für ein Schwarz-Weiß-Bild.

Am Vortag unseres Abflugs nach Lake Kariba gab es etwas Verwirrung. Ich fragte gegen Mittag den Manager, wann wir denn morgen losmüssen. Er schaute mich verwundert an und fragte, warum ich das denn jetzt schon wissen will, denn so früh könne er mir das nicht sagen. Am späten Nachmittag informierte er uns, dass wir um 8 Uhr fliegen. Da es egal war, wann wir in Lake Kariba ankommen und die Fahrt zur Landepiste 1,5 Stunden dauert, habe ich ihn gebeten zu versuchen den Flug auf später zu verschieben. Am Abend saß er mit uns beim Essen, redete über dies und das und nachdem er das Dessert verdrückt hatte, sagte er beiläufig: „Ach übrigens, ihr fliegt jetzt morgen um 7 Uhr“.  Das er jetzt damit ankam machte Dagmar so wütend, dass sie ihm das Tischset entgegenschleuderte und dass sie keinesfalls um 7 Uhr fliegt. Das hatte gesessen, er verdrückte sich ins Büro und kam mit der Nachricht wieder, dass wir um 10 Uhr fliegen. So war die ganze Aufregung unnötig, hat aber einen schlechten Eindruck hinterlassen.

Am nächsten Morgen sind wir also ganz gemütlich zur Landepiste gefahren, aber bevor der Flieger landen konnte, mussten erst die Büffel von der Landebahn vertrieben werden.

Nun konnten wir uns auf den kurzen Flug nach Lake Kariba machen.

Im Lake Kariba wird der Sambesi gestaut und er ist der größte von Menschen gemachte See der Welt. Er wird hauptsächlich zur Stromerzeugung genutzt. Durch die Trockenheit der letzten Jahre war der Wasserinhalt auf nur 17% seiner Kapazität gesunken, was man beim Überflug deutlich sehen konnte. Wenn der See voll ist, steht das Wasser bis zur Baumgrenze.

Bald schon kam unsere Lodge auf den Bumi Hills in Sicht (es sind die kleinen weißen Punkte). Die Lodge befindet sich auf einem Hügel in einer privaten Konzession am Rande des Matusadona Nationalparks, zu dem es aber keine Zäune gibt.

Schon der erste Eindruck war überwältigend. Vom Pool aus hat man den Eindruck als wenn man im See schwimmen würde.

Der gute Eindruck setzte sich fort in der persönlichen Begrüßung auf dem Zimmer

Und der grandiosen Aussicht vom Balkon.

Den man selbst vom Bett noch hatte.

Auch das Badezimmer ließ keine Wünsche offen.

Von hier aus kann man Bootstouren auf dem See machen. Da der Wasserstand so niedrig ist, ragen überall die abgestorbenen Bäume aus dem Wasser, die normalerweise nicht zu sehen sind.

Sie bieten jetzt Rastplätze für viele Vögel, wie z.B. den Seeadlern

Oder dem Eisvogel.

Am späten Nachmittag machen sich die Sardinenfischer auf zu ihren Fangplätzen.

Das sind nicht grade Hi-Tech Geräte. Angetrieben werden sie von billigen chinesischen Dieselmotoren.

Da meint man aus der Ferne, dass das Boot brennt.

Die Fischer hängen starke Lampen über die Netze, welche die Sardinen anlocken. Es sind tausende von Fischern nachts auf dem See, so dass es so aussieht, als wenn am anderen Ufer des Sees eine Stadt ist.

Wir suchen uns einen schönen Platz für einen Sundowner zwischen den abgestorbenen Bäumen.

Jetzt am Abend lassen sich die Kormorane zum Schlafen nieder

Während wir die untergehende Sonne und das anschließende Nachglühen genießen.

Leider ist auch hier tiermäßig nichts los und außer großen Herden von Impalas und einigen neugierigen Zebras gibt es nicht viel zu sehen.

Darum haben wir auch viel Zeit, um uns bei einem Kaffee mit dem Fahrer über Land und Leute zu unterhalten.

Die Simbabwer haben es nicht leicht. Seit der damalige Präsident Mugabe alle Weißen rausgeschmissen hat, ist aus dem einstiegen Brotkorb Afrikas ein Armenhaus geworden. Es ging ständig bergab, auch nachdem Mugabe weg war. Die Inflation erreichte astronomische Höhen, so dass man als Zahlungsmittel den US $ einführte. Heute hat Simbabwe wieder eine eigene Währung, die aber nichts wert ist, man kann nichts davon kaufen, weil die Läden nur $ haben wollen. Da die Banken keine $ mehr ausgeben dürfen, muss man sein Gehalt beim Schwarzhändler zu schlechten Bedingungen umtauschen. Die normalen Dinge des Lebens sind dadurch unerschwinglich geworden und wenn nicht so viele Simbabwer nach Südafrika abgehauen wären und Geld schicken würden, wären schon viele verhungert. Die Arbeitslosigkeit beträgt 90% und viele halten sich mit informellen Jobs über Wasser. Besserung ist nicht in Sicht, denn Investoren aus dem Ausland werden dadurch abschreckt, dass sie 30% des Gewinns an die Regierung abgeben müssen. Auch African Bush Camps, von einem Simbabwer gegründet, hat seinen Firmensitz in Botswana und das Buchungsbüro in Kapstadt. Selbst unser Fahrer sagt, dass die Weißen zurückkommen müssen, da sie selbst nicht organisieren können. Ein Beispiel ist die Lodge im Hintergrund, sie gehörte einst einem Weißen, Mugabe hat ihn rausgeschmissen und die Lodge einem seiner Vasallen gegeben. Der hat die Lodge in einem Jahr heruntergewirtschaftet, ist Pleite gegangen und dann stand die Lodge 20 Jahre lang leer, ist dabei heruntergekommen und vandalisiert worden. Erst jetzt hat sich ein holländischer Investor der Lodge angenommen und erste Renovierungsarbeiten werden durchgeführt. Wir wünschen ihm viel Glück!

Da der Staat nichts für die Leute tut, ist man auf Privatinitiativen angewiesen. So unterstützt die Lodge ein Dorf in der Nähe mit verschiedenen Projekten. Das wollten wir uns gerne ansehen, also fahren wir in das 1,5 Stunden entfernte Dorf. Da sich das Dorf in der Nähe des Nationalparks befindet, gibt es ein Problem mit Löwen, die auch das Vieh der Leute reißen. Deshalb hat die Lodge ihnen sogenannte Bomas spendiert, wo das Vieh geschützt ist. Das ist die Plane auf der linken Seite des Bildes.

Obwohl die meisten Menschen hier noch in Strohhütten leben, bauen sich viele schon Häuser aus Backsteinen. Diese Backsteine machen sie selbst, sie haben allerdings keinen Brennofen, also zermahlen sie Termitenhaufen, wässern das Mehl, formen dann die Backsteine und lassen sie in der Sonne trocknen, denn der darin enthaltene Termiten-Speichel ist ein hervorragendes Bindemittel.

Auf dem Weg zum Dorfbrunnen begrüßen uns viele Schulkinder.

Der Dorfbrunnen ist von einer Mauer umgeben, damit die Elefanten ihn nicht zerstören.

Hier holen die Frauen von weit her Wasser und waschen ihre Wäsche.

Während die Kinder eher uns bestaunen.

Um den Frauen das Leben zu erleichtern, hat die Lodge mehrere solarbetriebene Brunnen gebaut. Aber das Hauptprojekt ist eine Schule, die weitere 17km vom Dorf entfernt liegt und über eine sehr abenteuerliche Piste zu erreichen ist. Hier hat man mehrere Gebäude errichtet, da die Schüler bisher im Freien unter einem Baum unterrichtet wurden.

Nun sind sie vor den Elementen geschützt und es ist effektiveres Lernen möglich.

Es werden noch mehr Gebäude errichtet und ein Gemüsegarten angelegt. Man hat auch Sanitäranlagen gebaut, die aber viel Wartung erfordern, weil die Schüler kein fließendes Wasser und kein Klopapier gewohnt sind. Sie benutzen die Blätter von den umliegenden Bäumen und die verstopfen die Toiletten. Aber man gibt nicht auf und die Techniker der Lodge reparieren alles immer wieder. Es war schön zu sehen, dass man hierzu einen kleinen Beitrag leisten konnte.

Unser Besuch neigte sich dem Ende zu und damit fing das Chaos wieder an. Ich muss dazu vorausschicken, dass ich ursprünglich einen Rückflug ab Harare um 11 Uhr gebucht hatte. Das Büro von African Bush Camps hat mir dann aber geraten, doch lieber den Flug um 14:30 zu nehmen, da 11 Uhr sehr knapp sei und wir dann sehr früh losmüssen. Darum habe ich den Flug umgebucht und dem Büro auch mitgeteilt. Also fragte ich den Manager, wann wir morgen fliegen. Er antwortete, dass es um 7 Uhr los geht, aber ich hielt es für Unsinn, weil wir dann lange in Harare rumhängen. „Nein, nein“ meinte er „ihr fliegt ja schon um 11, das hat das Büro so mitgeteilt“. Ich teilte ihm mit, dass ich den Flug umgebucht hatte, aber das hat er nicht geglaubt und verschwand. Schon wieder mussten wir uns aufregen. Aber dann bekam ich eine Mail von der Fluggesellschaft, dass ich jetzt online einchecken könne. Jetzt ließ ich den Manager herbeizitieren und zeigte ihm die Mail, was anscheinend hilfreich war, denn beim Abendessen teilte er uns mit, dass wir um 10 Uhr fliegen. Es ist wirklich schade, dass durch dieses unnötige Durcheinander am Schluss ein schlechter Eindruck bleibt und an den letzten Eindruck erinnert man sich leider besonders lange.

Aber vorher hatten wir noch einen Sundowner genossen. Unser Fahrer hatte einen besonders schönen Platz ausgesucht.

Ein letzter Drink wurde ausgeschenkt.

Und wir genossen ein letztes Mal den Sonnenuntergang über dem See.

Bei der Rückkehr zur Lodge und dem Anblick des Pools kam dann doch etwas Wehmut auf.

Am nächsten Morgen erwartete uns der firmeneigene Flieger, der uns mit einem ruhigen Flug nach Harare brachte, wo es nochmal hektisch wurde, weil mehrmals das Gate unseres Fliegers geändert wurde, was aber nicht angezeigt wurde und wir wie die Blöden im Flughafen herumrannten. Aber letztendlich sind wir doch pünktlich in Kapstadt angekommen.

Fazit der Reise: Wir hatten uns einen Traum erfüllt. Die Tierwelt hatte sich zwar rar gemacht, was Pech war, aber es war eine schöne Reise in einer grandiosen Landschaft, und nein, wir haben uns nicht nur von Sundowner zu Sundowner gehangelt, sondern haben viel Neues gelernt und äußerst liebenswerte Menschen kennengelernt, die allerdings etwas an ihrem Organisationstalent arbeiten müssen, denn man kann nicht jede Unzulänglichkeit mit dem berühmten Satz „This is Africa“ abtun. Werden wir wiederkommen? Wahrscheinlich vorerst nicht, was mir für die Simbabwer sehr leidtut, aber es gibt in Afrika vergleichsweise lohnendere und preiswertere Safari-Ziele. Wir hoffen, dass Simbabwe in eine bessere Zukunft steuert. Bis dahin gibt es noch viel zu entdecken bei uns im südlichen Afrika.

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